Traurige Gewissheit im Fall des vermissten Aktivisten Witalij Schischow! Der Belarusse sei am Montagmorgen zum Joggen raus und danach spurlos verschwunden, schreibt seine Organisation «Belarussisches Haus in der Ukraine».
Nun wurde seine Leiche erhängt in einem Park in Kiew (Ukraine), in der Nähe seines Wohnorts, aufgefunden. Die Hintergründe sind noch unklar. Die Polizei ermittelt wegen Mordverdacht. In der Nähe der Leiche seien Schischows persönliche Gegenstände und sein Mobiltelefon gefunden worden.
Schischow zog im Herbst 2020 in die Ukraine, nachdem er bei den Protesten gegen Lukaschenko in seiner Heimat teilnahm. Er leitete seither die gemeinnützige Organisation, die Exil-Belarussen beim Ankommen hilft.
Medienberichten zufolge hatte der junge Mann wenige Tage vor seinem Verschwinden darüber geklagt, sich verfolgt zu fühlen. «Es besteht kein Zweifel, dass dies eine von den Tschekisten (Angehörige des Sicherheitsdienstes Anm. d. Red.) geplante Operation war, um einen für das Regime wirklich gefährlichen Belarussen zu beseitigen. Wir werden weiter für die Wahrheit über Witalijs Tod kämpfen», schreibt die Organisation auf Instagram.
Belarussen fliehen vor Lukaschenko
Viele Belarussen fliehen vor den Repressionen des Staatsapparats von Machthaber Alexander Lukaschenko ins Ausland. In den vergangenen Tagen hatte der Fall der belarussischen Olympia-Athletin Kristina Timanowskaja international für Aufsehen gesorgt.
Timanowskaja sollte nach kritischen Äusserungen über Sportfunktionäre ihres autoritär geführten Heimatlandes mutmasslich aus Tokio entführt werden. Mittlerweile steht die 24-Jährige unter dem Schutz der japanischen Polizei und soll demnächst nach Polen ausreisen. (man)