Türkises Wasser, weisse Sandstrände, kaum Massentourismus – die balearische Insel Formentera wird nicht umsonst «kleine Karibik» genannt. Doch mitten im Naturschutzgebiet hat sich ein Mann am Cap de Barbaria ein sporadisches Zuhause in einer Höhle eingerichtet. Nun kamen ihm die Behörden auf die Schliche.
Dass der Mann viel Zeit in der Höhle verbracht hatte, erkannten auch die Polizisten. Die Behausung war «vollständig zum Wohnen ausgestattet, mit Möbeln und anderen Gegenständen sowie zahlreichen Müllresten», sagten Behörden gegenüber der Zeitung «Diario de Ibiza». Laut eigenen Angaben lebte der Mann in den vergangenen zwölf Jahren in der Höhle mitten in der Natur.
Zum Schlafen benutzte er eine Hängematte mit einer Matratze sowie Decken und Kissen. Ein Eimer wurde zu einer Dusche improvisiert und mehrere Moskitonetze hingen von der Decke. In einem Spalt stapelten sich Plastikflaschen und Müll. All das muss jetzt raus.
Illegales Camping auf Formentera verboten
Denn: Es handelt sich um illegales Camping, so die regionale Abteilung für Umwelt. Wegen der Gefahr für die Natur sei es verboten, sich dort aufzuhalten. Deshalb müsse der Naturmensch nun sein Hab und Gut innert weniger Tage aus der Höhle entfernen. Sollte er die Höhle nicht sauber verlassen, drohen ihm harte Konsequenzen: Bussen oder sogar Gefängnis.
Die Erhaltung der Flora und Fauna ist von besonders hohem Stellenwert, weswegen beispielsweise Autos zur Hochsaison nur beschränkt Zugang haben. Formentera ist die Nachbarinsel von Ibiza und wird von vielen Touristen als Tagesausflug besucht.
Ob der Mann sich niederlassen wollte, weil er sich in die Natur verliebt hat, oder aus Wohnungsnot ein Zuhause am Meer errichtete, ist unklar. Zu seinem Hintergrund wurden keine weiteren Informationen preisgegeben. (jwg)