Er spazierte mit dem Kopf seines Freundes in einem Plastiksack durch die Bonner Innenstadt und legte diesen vor dem Haupteingang des Bonner Landgerichts ab. Dies ist am Dienstagabend gegen 17.30 Uhr passiert.
Zeugen, welche die Szene beobachtet hatten, informierten sofort die Polizei. Diese rückte aus und nahm den Mann (38) in unmittelbarer Nähe des Gerichts widerstandslos fest. Wie «Bild» berichtet, wurde der Marokkaner anschliessend in eine Einrichtung für psychisch Kranke gebracht. Besonders gesprächig hat er sich gegenüber den Polizisten bisher nicht gezeigt.
Ein Unbekannter ist der Marokkaner bei den Ermittlern nicht. Vor allem im Zusammenhang mit Betäubungsmittelkriminalität ist er bereits früher mit der Polizei in Kontakt gekommen.
Opfer starb nicht an der Enthauptung
Gemäss den Ermittlungen der Polizei waren sowohl der Festgenommene als auch der Tote bereits seit Jahren ohne festen Wohnsitz. Die Ermittler fanden den Torso des Verstorbenen (†44) am Schlafplatz der beiden am Rheinufer in Bonn.
Verdächtigte die Polizei den 38-jährigen Obdachlosen zuerst noch des Mordes an seinem Freund, wurde dieser durch die Obduktion des Toten am Mittwoch kurz darauf entlastet. Die Polizei bestätigte, dass die Abtrennung des Kopfes nicht Todesursache gewesen sei. Vielmehr sei der 44-jährige Libyer infolge einer schweren Erkrankung gestorben.
Laut Informationen von «Bild» soll der Obdachlose seinem bereits toten Freund dann im Drogenrausch den Kopf abgehackt und diesen in einen Plastiksack gesteckt haben. Anschliessend brachte er ihn zu Fuss zum Gericht. Ein Tatwerkzeug hat die Polizei aber noch nicht gefunden. Trotzdem wurde am Mittwoch ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen wegen Störung der Totenruhe erlassen. (ced)