Ihre Zuschauer hörten noch die Hilfeschreie
Mann sticht Influencerin während Livestream in Tokio nieder

Tödlicher Angriff auf Influencerin in Tokio: Eine 22-Jährige wurde während eines Livestreams erstochen. Der Täter, ein langjähriger Follower, behauptet, sie habe ihm Geld geschuldet. Über die Ankündigung des Streams konnte er die junge Frau aufspüren.
Publiziert: 12.03.2025 um 20:05 Uhr
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Während eines Livestreams wurde eine 22-jährige Influencerin am Dienstagmorgen auf offener Strasse in Tokio niedergestochen. Sie erlag ihren schweren Verletzungen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • 22-jährige Influencerin während Livestream in Tokio erstochen, Täter verhaftet
  • Zuschauer hörten Hilfeschreie im Stream, Täter war langjähriger Follower
  • Japan hat niedrige Mordrate von 0,23 pro 100'000 Einwohner
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Die 22-jährige japanische Influencerin Airi Sato ist vergangenen Dienstag auf offener Strasse in Tokio niedergestochen worden – während sie live streamte. Nur wenig später erlag sie ihren schweren Verletzungen.

Die Verhaftung des mutmasslichen Täters erfolgte noch am Tatort, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Dutzende Stichwunden an der Leiche wurden bei Ermittlungen festgestellt, unter anderem im Kopf- und Halsbereich. 

Ihre Hilfeschreie waren noch im Stream zu hören

Besonders tragisch: Laut Medienberichten bekamen die Zuschauer des Livestreams noch mit, wie die Influencerin auf einmal nach Hilfe schrie, bis ihre Smartphone-Kamera dunkel wurde und Sirenen im Hintergrund ertönten.

Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei dem 42-jährigen mutmasslichen Täter um einen Follower der Influencerin handeln, der seit mehreren Jahren regelmässig ihre Videos konsumierte. Da die Influencerin den Livestream zuvor angekündigt hatte, konnte der Mann sie lokalisieren und ihr gezielt auflauern.

Erneut bekannte Persönlichkeit getötet

Zum Tatmotiv erklärte der Mann, Airi Sato zwei Millionen Yen (umgerechnet rund 11'900 Franken) geliehen, das Geld jedoch niemals zurückerhalten zu haben. Die Polizei prüft derzeit diese Angaben. Verhaftet wurde der 42-Jährige zunächst wegen versuchten Mordes.

Wie der «Spiegel» berichtet, wurde bereits zuvor eine Streamerin in Japan Opfer eines Mordes. Vor zwei Jahren verurteilte ein Gericht in einem Vorort von Tokio einen 26-Jährigen zu 17 Jahren Haft, da er eine 33-jährige Influencerin erstochen hatte.

Niedrige Mordrate in Japan

Insgesamt weist Japan eine niedrige Mordrate auf. Gemäss OECD-Daten liegt die Mordrate bei 0,2 Morden je 100'000 Einwohner – und damit deutlich unter dem OECD-Schnitt von 2,6. Zum Vergleich: In der Schweiz liegt die Mordrate bei 0,3 Prozent, in Deutschland bei 0,4 Prozent.

Allerdings verzeichnet Japan mehr Straftaten als vor einigen Jahren. 2024 stieg die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um fast fünf Prozent, wie Zahlen der Polizei zeigen. Es war der dritte Anstieg in Folge. Nichtsdestotrotz zählt Japan zu den friedlichsten Ländern der Welt. Im «Global Peace Index 2024» belegt das asiatische Land Platz 17. Die Schweiz belegt den fünften Platz.

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