Paul Russell (63) aus Boise im US-Bundesstaat Idaho glaubte nicht an Corona, die Maske lehnte er strikt ab. «Ich war einer dieser Verschwörungstheoretiker, die meinten, dass das Virus nach den Wahlen verschwinden würde», sagt er zu «Idaho Statesman».
Doch dann kam Corona – und wie! Der 63-Jährige landete auf der Intensivstation und änderte seine Meinung schlagartig. «Alle Idioten, die behaupten, dass das Virus eine Lüge sei, lügen sich in Wirklichkeit nur selbst an.»
Röntgenbilder zeigen Vernarbungen der Lunge
Der Fernfahrer lag fünf Tage auf Intensiv, musste mit Sauerstoff versorgt werden. Er überlebte die Krankheit. Doch bis heute leidet er unter den Langzeitfolgen.
Selbst eine Dusche würde sein Herz mit 128 Schlägen pro Minute zum Rasen bringen. «Wegen Corona habe ich Konzentrationsschwierigkeiten, manchmal habe ich Probleme beim Sprechen.» Röntgenbilder zeigen Vernarbungen der Lunge. Auch begleiten ihn seit der Infektion Schmerzen im ganzen Körper.
Gesundheitliche und finanzielle Folgen
In der Woche, in der Russell auf der Intensivstation lag, waren weitere sieben Betten mit Infizierten belegt. Eine Krankenpflegerin sagte ihm später, dass er der Einzige sei, der überlebt habe. Neben den gesundheitlichen Langzeitfolgen hat er aber noch ein anderes Problem – und zwar ein finanzielles.
Der 63-Jährige bekomme zwar eine Arbeitsentschädigung, da er sich während des Dienstes angesteckt habe. Doch leider reicht das Geld nicht, um die Hypothek abzubezahlen. Der arbeitsunfähige Russell sieht sich gezwungen, sein Haus zu verkaufen und mit seiner Familie in einen Vorort zu ziehen. (une)