«Dass die Sittenpolizei aufgelöst wurde, ist eine Lüge!»
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Iran-Kenner Milad Abedi:«Dass die Sittenpolizei aufgelöst wurde, ist eine Lüge!»

«Ich schäme mich, dass er mein Onkel ist»
Sogar Familie stellt sich gegen Irans Ayatollah

Das wird dem iranischen Machthaber nicht gefallen: Mehrere Familienmitglieder positionieren sich klar gegen Ayatollah Ali Chamenei und verurteilen seine «tyrannische» Führung. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als den Sturz ihres Verwandten.
Publiziert: 14.12.2022 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2022 um 14:01 Uhr
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Seit Monaten versucht der iranische Machthaber Ali Chamenei die Proteste in dem Land zu unterdrücken. Bislang erfolglos.
Foto: keystone-sda.ch
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Marian NadlerRedaktor News

Am 16. September 2022 starb Mahsa Amini (†22) bei einem Einsatz der Sittenpolizei in der iranischen Hauptstadt Teheran. Der Tod der jungen Kurdin löste weltweite Proteste aus.

Waren es am Anfang vor allem Frauen, die sich gegen die Kopftuchpflicht auflehnten, die Amini zum Verhängnis geworden war, fordern inzwischen sämtliche Bevölkerungsschichten den Sturz des iranischen Regimes – und sogar die Familie des mächtigen Revolutionsführers Ayatollah Ali Chamenei (83) positioniert sich deutlich gegen den iranischen Machthaber.

Neffe von Chamenei: «Wir haben keine Angst»

«Ich schäme mich, zu sagen, dass er mein Onkel ist», sagt etwa Chameneis Neffe, Mahmoud Moradchani (59), im Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

Die Familie sei «bereit, alles herzugeben: unser Geld, unsere Zeit, ja sogar unser Leben», um Ali Chamenei zu stürzen, sagt der Exil-Iraner, der in Paris lebt. «Wir haben keine Angst», macht er deutlich. «Viele im Iran stehen am selben Punkt wie unsere Familie: Wir haben nichts mehr zu verlieren.»

Revolutionsgarden sollen sich dem Protest anschliessen

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«Viele im Iran stehen am selben Punkt wie unsere Familie: Wir haben nichts mehr zu verlieren.»
Mahmoud Moradchani
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Moradchanis Mutter, Badri Hosseini Chamenei, stellte sich in der vergangenen Woche gegen die iranische Staatsführung. In einem von ihrem Sohn in Paris veröffentlichten Brief kritisiert Ali Chameneis Schwester die «despotische» Führung ihres Bruders. Mit der Staatsführung geht sie hart ins Gericht, wirft ihr vor, «Iran und Iranern nichts als Leiden und Unterdrückung» gebracht zu haben.

«Ich habe mit meinem ganzen Körper gespürt, wie hart es ist, dort zu leben»
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Maryam stammt aus dem Iran:«Ich weiss, wie hart es ist, als Frau im Iran zu leben»

«Ich hoffe, den Sieg der Bevölkerung und den Sturz dieser Iran regierenden Tyrannei bald zu sehen», drückt sie ihre Gefühle in dem Schreiben aus, das mit «Dezember 2022» datiert ist. Sie wendet sich an die Revolutionsgarden und fordert sie dazu auf, die Waffen niederzulegen und sich den Protesten anzuschliessen.

Experte sieht Regime in «grösster Krise aller Zeiten»

Bereits im November hatte sich Farideh Moradchani (51), die Nichte des iranischen Glaubensführers, per Videobotschaft aus einem Gefängnis in Teheran zu Wort gemeldet. Darin bezeichnete sie die Staatsführung als «mörderisches und Kinder tötendes Regime». Sie hat sich im Iran einen Namen als entschiedene Gegnerin der Todesstrafe gemacht, sass bereits mehrfach im Gefängnis. Sie wird nach den Worten ihres Bruders mindestens drei Jahre in Haft bleiben.

Dass sich Familienmitglieder so deutlich gegen Ali Chamenei positionieren, ist laut dem Experten Mahdi Rezaei-Tazik (39) von der Universität Bern ein riesiger Schlag gegen das Regime. Die iranische Regierung befinde sich in der grössten Krise aller Zeiten.

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