Während des starken Hurrikans «Beryl» ist Venezuelas Vizepräsidentin Delcy Rodríguez (55) nach Angaben der Regierung von einem umstürzenden Baum getroffen worden. «Sie stand in einem Papaya-Hain, als eine starke Böe mehrere Bäume fällte und einer auf sie stürzte», sagte der Präsident des südamerikanischen Landes, Nicolás Maduro, in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor Anhängern.
«Es hat sie heftig erwischt, aber sie ist bei Bewusstsein. Sie ist stark. Sie hat mir gerade geschrieben und sendet Grüsse», sagte Maduro. Rodríguez war in den Bundesstaat Sucre gereist, um die Beseitigung der von «Beryl» verursachten Schäden zu beaufsichtigen.
Volles Ausmass der Zerstörung noch unklar
Der Hurrikan war mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde durch die Karibik gezogen. Er hinterliess eine Schneise der Zerstörung. Das volle Ausmass ist noch nicht klar.
Grenada verzeichnet bislang drei Todesfälle, aus dem Gebiet von St. Vincent und den Grenadinen wurde ein Opfer gemeldet. In Venezuela kamen zwei Menschen ums Leben.
Inzwischen hat sich der Hurrikan leicht abgeschwächt. Wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilt, wurde er zur zweithöchsten Kategorie heruntergestuft.
600 Häuser beschädigt
Der Fluss Manzanares trat in Venezuela über die Ufer, über 600 Häuser wurden beschädigt. Die Regierung verlegte 3600 Polizisten und Katastrophenschützer in die Region im Norden des Landes und schaffte 2000 Tonnen Hilfsgüter in das Katastrophengebiet.
Vizepräsidentin Rodríguez ist eine der einflussreichsten Politikerinnen in Venezuela. Der früheren Aussenministerin untersteht unter anderem der Geheimdienst Sebin, dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Ihr Bruder Jorge Rodríguez ist Präsident der Nationalversammlung.