Horror wegen verschmutzem Fluss in Kolumbien
Gift-Schaum breitet sich in der ganzen Stadt aus

In Kolumbien hat ein giftiger und stinkender Schaum die Einwohner von Mosquera in die Flucht getrieben. Die Probleme sind hausgemacht. Die Stadt hat jahrelang den Fluss verschmutzt.
Publiziert: 29.04.2022 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2022 um 18:17 Uhr
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In der kolumbianischen Stadt Mosquera werden die Bewohner von einer giftigen und stinkenden Schaummasse heimgesucht.
Foto: AFP

Es sind Szenen wie aus einem Horror-Film. Ein übel riechender, giftiger Schaum macht sich gerade in der kolumbianischen Stadt Mosquera breit. Strassen und Häuser verschwinden unter der Ekel-Decke. Und die Bewohner müssen fliehen, wie der «Guardian» berichtet.

Der Grund: Die Stadt hat ein riesiges Abfallproblem. Die örtlichen Umweltbehörden erklärten, dass der giftige Schaum daher kommt, weil immer häufiger Abfälle, Chemikalien und Reinigungsmittel in das Flusssystem gelangten. Zudem habe es in der letzten Zeit oft geregnet. Diese Mischung habe dann den giftigen Schaum ergeben.

Ein altbekanntes Problem

Doch laut dem Bürgermeister von Mosquera, Gian Gerometta, ist dies nicht der einzige Grund. Die Verschmutzung sei zum Teil auch auf eine durch Pflanzen verursachte Verstopfung des Flusses zurückzuführen. Ob dem tatsächlich so ist, ist allerdings nicht klar.

Obwohl der Schaum in Mosquera nicht zum ersten Mal auftritt, ist es bisher noch nie vorgekommen, dass eine derartig grosse Menge übergelaufen ist.

Für die Bewohner wird der Schaum immer mehr zur Qual. «Der Geruch ist furchtbar und wir müssen diesen Schaum schon seit langem ertragen», sagt Gemeindevorsitzende Luz Mariela Gomez, wie der «Guardian» weiter berichtet.

«Es ist wichtig, dass Kinder ferngehalten werden»

Fotos zeigen das Ausmass der Schaumwelle. Bürgersteige sind nicht mehr begehbar und die Strasse zu einer Schule ist sogar vollständig blockiert.

Weil der Schaum Atemwegsprobleme und Hautreizungen verursachen kann, haben die Behörden die Einwohner dazu aufgerufen, fernzubleiben.

«Es ist wichtig, dass Kinder ferngehalten werden, da wir noch nicht genau wissen, worum es sich bei diesem Material handelt», sagte Edwin Garcia, ein Umweltbeamter der kolumbianischen Regierung gegenüber dem lokalen Radiosender Caracol.

Kläranlage soll den Schaum für immer vertreiben

Man sei auch schon dabei, das Problem ein für alle Mal zu lösen, so Garcia. Eine Kläranlage soll es richten. Die Anlage, die seit 2020 gebaut wird, soll den Fluss entgiften und die Bevölkerung künftig vom Schaum verschonen.

«Wir werden den gesamten Fluss überwachen und reinigen, um zu verhindern, dass sich der Schaum weiter ansammelt». (ced)


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