Die Madrider Polizei wollte am Donnerstag einen Autofahrer stoppen. Dieser wollte sich der Kontrolle entziehen, gab Vollgas – und fuhr zwei Menschen tot.
Die Kollision in der spanischen Hauptstadt muss heftig gewesen sein: Die Frontscheibe des Autos war nach dem Aufprall völlig zerstört. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Männer im Alter von 72 und 81 Jahren. Fünf weitere Personen wurden verletzt.
«Menschen weinten und standen unter Schock»
Augenzeugen berichten gegenüber «El País», dass ein riesiges Aufgebot an Einsatzkräften vor Ort gewesen sei. «Menschen weinten, schrien und standen unter Schock.» Der Horror-Unfall ereignete sich an einer belebten Promenade in der Madrider Innenstadt, die von vielen Bars und Restaurants umgeben ist.
Ein Mann sah, wie einer der verstorbenen Senioren mitten auf dem Zebrastreifen vom Auto erfasst und weggeschleudert wurde. «Er blieb reglos liegen.»
Doch warum wollte die Polizei den Fahrer überhaupt anhalten? Berichten zufolge hatte er sein Baby nicht wie vorgeschrieben in einem Kindersitz gesichert. Offenbar war das Grund genug für den bereits vorbestraften Spanier, mit Vollgas davonzurasen. Ein terroristisches Motiv konnte ausgeschlossen werden.
Kein unbeschriebenes Blatt
Die Polizei teilte später mit, dass sich im Fahrzeug ein weiterer Mann sowie eine Frau und das Baby befanden. Auch die anderen zwei Erwachsenen haben einiges auf dem Kerbholz: Unter anderem fielen sie in der Vergangenheit wegen Raubdelikten und Diebstahl auf.
Der mutmassliche Täter versuchte noch, zu Fuss zu flüchten, stellte sich aber wenig später der Polizei. Die Frau und der Beifahrer wurden bereits vor Ort festgenommen. Um das Baby kümmern sich nun die Sozialdienste.
Laut Polizeiangaben müssen sich die Erwachsenen wegen Totschlags, unterlassener Hilfeleistung und Verstössen gegen die Verkehrssicherheit vor Gericht verantworten. (ene)