Die rechte Seite des Holzbootes ist aufgerissen, als Einsatzkräfte am Sonntagmorgen das kleine Boot von Antonio T.* (†37) auf dem Gardasee finden. Und sofort ist klar: Es muss etwas Schlimmes passiert sein. Der Inhaber einer Firma für Heizungsanlagen liegt leblos auf dem Rücken. Von seiner Freundin, der Studentin Francesca R.* (†25), fehlt jede Spur. Das Paar war am Samstag unterwegs gewesen. Doch von seinem Ausflug kehrte es nicht zurück. Der Grund: ein Horror-Crash.
Die Ermittler gehen davon aus, dass gegen 23 Uhr ein Motorboot mit hoher Geschwindigkeit das Holzboot erfasst haben muss. Durch den Aufprall war der 37-Jährige offenbar sofort tot. Seine Freundin wurde ins Wasser geschleudert und ertrank. Taucher fanden ihre Leiche nach stundenlanger Suche in etwa 100 Metern Tiefe.
Deutsche sind wenig kooperativ
Schuld an dem Tod der beiden Italiener sollen zwei deutsche Touristen sein, wie «La Repubblica» berichtet. Bereits am Sonntagmorgen kamen die Ermittler auf die Spur der beiden Freunde.
Auf dem Boot der 52-Jährigen wurden Spuren des zerstörten Holzbootes gefunden. Wie es genau zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang nicht bekannt. Auch nicht, wieso die Deutschen nicht Hilfe holten. Hatten sie den Horror-Crash gar nicht bemerkt? Die Touristen wurden bereits befragt, sollen aber laut «La Repubblica» wenig kooperativ sein.
Waren die Touristen betrunken?
Statt Hilfe zu holen, gingen die Deutschen nach dem Unfall etwas trinken, als sie im Hafen ankamen. Das berichtet der «Corriere della Sera». Die beiden Freunde waren, wie schon öfters, wegen des Mille Miglia, einem berühmten historischen Autorennen, nach Benaco gekommen.
Gegen die Deutschen wird nun ermittelt – wegen zweifacher fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht. Ob die Touristen betrunken oder unter Einfluss von Drogen standen, soll ein Bluttest zeigen. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor. (jmh)
* Namen geändert