Donald Trump (71) gehört hinter Gitter – aber nicht wegen seiner Porno-Affäre. Klar: Die Beweislage ist erdrückend. Nicht nur seine Geliebte für eine Nacht sagt gegen ihn aus, sondern auch sein Anwalt und jahrelanger Fixer. Dass Trump der Porno-Darstellerin Stephanie Clifford (45) 130'000 Dollar überweisen liess, um sie zum Schweigen zu bringen, steht faktisch fest. Auch wenn er mit der Zahlung gegen New Yorker Gesetz und mutmasslich gegen die Wahlkampfregeln verstossen hat: Dieser Prozess ist reine Ablenkung.
Der Ex-Präsident hat mutmasslich hochsensible Geheimdokumente zu stehlen versucht (und im privaten Rahmen Staatsgeheimnisse ausgeplaudert), wollte mit telefonischen Druckversuchen das Wahlresultat 2020 manipulieren und hetzte am 6. Januar 2021 mit seiner Brandrede einen gewaltbereiten Mob auf das Kapitol.
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Für alle drei Vergehen wird sich Trump dereinst vor Gericht verantworten müssen. Alle drei stellten eine direkte Gefahr für die amerikanische Demokratie dar. Trumps Liaison mit einer 27-jährigen Porno-Darstellerin mag moralisch verwerflich sein (Trump wurde wenige Monate vor dem One-Night-Stand mit Stormy Daniels zum fünften Mal Vater). Staatsgefährdend aber ist Trumps Ehebruch nicht.
Der Prozess ist ein gefährliches Ablenkungsmanöver von den viel grösseren Problemen, die der Hauptbeschuldigte verursacht hat – und im Fall einer Wiederwahl erneut verursachen dürfte. Und die wird umso wahrscheinlicher, je länger Amerika durch fadenscheinige Porno-Prozesse von der wirklichen Gefahr abgelenkt wird, die von Trump ausgeht.