Trotz des teils kräftigen Regens verlief die Nacht für die Einsatzkräfte im Süden und Südwesten von Deutschland ruhiger als gedacht. Am heftigsten traf es Nürnberg im Bundesland Bayern. Unterführungen liefen mit Wasser voll, Autos blieben stecken und zwei Menschen mussten vom Dach ihres Wagens gerettet werden, wie die deutsche «Tagesschau» berichtet. Zudem wurde eine grosse Tiefgarage der Technischen Hochschule über zwei Etagen geflutet.
Nach dem extremen Dauerregen mit Überschwemmungen im Saarland hat sich die Lage bis zum frühen Samstagmorgen aus Sicht der Polizei etwas entspannt. Seit 1 Uhr stiegen die Pegelstände zumindest nicht mehr, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. Die Rettungskräfte seien aber weiterhin im Grosseinsatz. Das genaue Ausmass der Schäden dürfte erst bei Tageslicht so richtig einzuschätzen sein.
Rund 1000 Einsätze
Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Niederschlägen und grossflächigen Überflutungen keine Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und anschliessend in ein Krankenhaus gebracht worden.
Allein die Polizei im Saarland verzeichnete bis zum frühen Samstagmorgen (7 Uhr) rund 1000 Einsätze, hinzu kommen Tausende Einsätze von Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen. Zahlreiche Strassen im Saarland sind weiterhin gesperrt, auch der Bahnverkehr ist nach Angaben der Deutschen Bahn eingeschränkt. Sie riet zunächst von nicht notwendigen Reisen ins Saarland ab. Die Saarbahn kann nach Angaben des Unternehmens nur zwischen Güchenbach und Saargemünd fahren.
Noch mehrheitlich von Unwetterschäden verschont blieb laut SWR das Bundesland Baden-Württemberg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt aber für den Freitag im Südwesten und Westen Deutschlands weiter Dauerregen voraus. Starkregen sucht vor allem Baden-Württemberg, die Pfalz, das Saarland und Südhessen heim. Gebietsweise gibt es laut DWD Niederschlagsmengen zwischen 40 und 100 Litern pro Quadratmeter. Noch am Morgen galt die höchste Warnstufe Lila (Stufe 4).