Hilfsgüter für Tonga können nicht geliefert werden
Corona-Ausbruch auf australischem Militärschiff

Ein Corona-Ausbruch auf einem australischen Militärschiff erschwert die Hilfslieferungen für den Pazifikstaat Tonga nach der Vulkan- und Tasunami-Katastrophe.
Publiziert: 25.01.2022 um 17:37 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 17:38 Uhr
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Fast zwei Dutzend Seeleute an Bord der Adelaide wurden positiv auf das Coronavirus getestet.
Foto: keystone-sda.ch

Auf der «HMAS Adelaide», die auf dem Weg in Tongas Hauptstadt Nuku'alofa ist, wurden 23 Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet, wie die Regierung Canberra am Dienstag mitteilte.

Tonga ist einer der wenigen Orte auf der Welt, in denen sich das Virus noch nicht ausgebreitet hat. Australiens Verteidigungsminister Peter Dutton sagte, die Hilfsmassnahmen dürften das nicht gefährden.

Das Schiff soll nun so lange auf See bleiben, bis in Gesprächen mit Tongas Behörden entschieden ist, ob die Besatzung versuchen soll, die Hilfsgüter «kontaktlos» zu liefern. «Wir werden Tongas Bevölkerung nicht gefährden, aber gleichzeitig wollen wir so schnell wie möglich Hilfe leisten», sagte Dutton im Sender Sky News Australia.

Erste Hilfslieferungen schon angekommen

An den Hilfsmassnahmen für Tonga sind auch Neuseeland, Japan, China und Frankreich beteiligt. Erste Hilfeflüge waren bereits vergangene Woche in dem Pazifikstaat gelandet. Um das Virus nicht einzuschleppen, blieben die Besatzungen jeweils nur kurz am Boden.

Inselbewohner haben alles verloren

Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai Mitte Januar war einer der schwersten seit Jahrzehnten. Die Eruption führte in Tonga und an weit entfernten Küsten von Japan bis in die USA zu Flutwellen. Mit am schlimmsten wurde die zu Tonga gehörende Insel Mango getroffen. Unter den drei bestätigten Todesopfern ist auch ein Mann von der Insel. Weil der Tsunami alle Häuser zerstörte, wurden die 62 übrigen Bewohner auf die Hauptinsel Tongatapu gebracht.

Die 81-jährige Kalisi Levani berichtete, der Vulkanausbruch habe die ganze Insel erschüttert, der Himmel sei schwarz geworden. «Wir sind alle gerannt und haben nichts mitgenommen.» Die Inselbewohner seien auf einen kleinen Hügel geflohen, die einzige Anhöhe der Insel. Sie selbst habe es nur mit Hilfe ihres Schwiegersohns geschafft. «Ich habe ihm gesagt, er soll mich absetzen, denn wenn ich nicht durch den Tsunami sterbe, werde ich vor Erschöpfung sterben.»

Der Pfarrer Kisina Toetu'u sagte, die Inselbewohner hätten die ganze Nacht gebetet. Frauen und Kinder hätten unter einer Matte vor dem Ascheregen Schutz gesucht. «Erst am nächsten Morgen gingen einige Männer als Suchtrupp hinunter, um nach unserem Vermissten zu suchen. Sie sahen die Verwüstung und dass nichts mehr da war.»

Auf die Frage, ob die Bewohner auf die Insel zurückkehren werden, sagte Toetu'u: «Nicht in naher Zukunft.» Alle Häuser auf der Insel seien zerstört, «es ist nichts mehr da.»

(AFP)

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