Die Polizei in Malaysia hat sich neue Helferlein in der Pandemie-Bekämpfung zugelegt: Drohnen, die selbst aus einer Distanz von bis 20 Metern die Temperatur eines Menschen erkennen können. Erwischen sie eine Person mit erhöhten Werten, senden die Drohnen ein rotes Warnlicht aus und alarmieren damit die Polizei, so die malaysische Nachrichtenagentur Bernama.
Grund für diese drastische Massnahme ist der massive Anstieg an Infektionszahlen, der Ende Mai für einen nationalen Lockdown sorgte. Bis zu 9000 Personen infizierten sich täglich. Zurzeit dürfen nur zwei Personen gemeinsam das Haus verlassen, um lebensnotwendige Dinge zu besorgen, zum Arzt zu gehen oder um Sport zu machen. Auch die Schulen und Einkaufszentren bleiben vorerst geschlossen, während im produzierenden Sektor mit reduzierter Belegschaft weitergearbeitet wird.
Menschen sollen zu Hause bleiben
Doch obwohl die Zahlen seither rückläufig sind, fordert der Generaldirektor des Gesundheitswesens von Malaysia, Noor Hisham Abdullah (58), die Menschen auch weiterhin dazu auf, zu Hause zu bleiben.
Zusätzlich zu den bisherigen Massnahmen kommt nun noch die Temperaturkontrolle durch die Polizei-Drohnen, wie Rohaimi Md Isa, Polizeichef des Bundesstaates Terengganu, gegenüber Bernama bestätigt. Er merkt an, dass eine Kontrolle durch Beamte alleine nicht ausreiche: «Obwohl wir 157 Überwachungsteams haben, schaffen wir es nicht, jeden Ort auf einmal zu überwachen. Zudem sind die Beamten nicht in der Lage, symptomatische Personen an öffentlichen Orten zu erkennen», rechtfertigt er den Drohnen-Einsatz.
Um sicherzustellen, dass die Menschen die Regeln einhalten, kündigte die malaysische Polizei darüber hinaus an, spontane Hausbesuche durchzuführen.
Malaysia ist nicht das erste asiatische Land, in dem Drohnen gegen Corona im Einsatz sind. Bereits vergangenes Jahr soll die chinesische Regierung Drohnen genutzt haben, um Handdesinfektionsmittel zu versprühen und die Bürger aufzufordern, zu Hause zu bleiben. (aua)