Haufenweise abgeschleppt
Teslas müssen in den USA reihenweise abgeschleppt werden

Weltweit machen frostige Temperaturen den Menschen zu schaffen. In Chicago versuchen viele Tesla-Besitzer vergeblich, ihre Autos aufzuladen – und stranden dabei.
Publiziert: 18.01.2024 um 10:54 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 17:14 Uhr
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In Chicago können zahlreiche Tesla-Besitzer ihre Autos nicht aufladen. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/TT
Sandra Gerber

In der Schweiz hat das eisige Wetter am Mittwoch für spiegelglatte Strassen und ein Verkehrschaos gesorgt. Doch nicht nur bei uns ist es kalt – auch weite Teile der USA werden von arktischer Luft heimgesucht. Besonders in Chicago haben die Menschen mit Minusgraden zu kämpfen – allen voran die Tesla-Fahrer.

Auto um Auto reiht sich in der Stadt im Nordosten von Illinois an die Supercharger-Stationen. Gegenüber dem öffentlichen US-Radiosender NPR erklären die Tesla-Besitzer, dass die Kälte die normale Fähigkeit der Elektrofahrzeuge zum Aufladen – und zur Aufrechterhaltung der Ladung – beeinträchtige.

Fahrer warten stundenlang auf Ladung

Lokale TV-Nachrichten zeigen das Ausmass der Not der Tesla-Fahrer: Viele sitzen bei extremer Kälte an den Ladestationen fest. Reihenweise werden Fahrzeuge abgeschleppt.

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Andere hoffen doch noch auf etwas Strom. Viele stehen Schlange und hoffen auf eine Ladung. «Ich bin jetzt seit mehr als fünf Stunden hier und konnte mein Auto immer noch nicht aufladen», erzählt einer der Fahrer gegenüber CBS News. Der Grund für die lange Wartezeit: «Ein Ladevorgang, der 45 Minuten dauern sollte, dauert zwei Stunden», erklärt der Tesla-Besitzer.

Während der Ladevorgang deutlich länger dauert, berichten mehrere Elektroautofahrer, dass sich die Batterien bei Kälte scheinbar schneller entladen.

Minus 17 Grad – und kälter

Doch nicht nur Tesla-Fahrer stehen vor Herausforderungen, wie der Radiosender NPR berichtet. Denn die Lithium-Ionen-Batterien, die in Handys bis hin zum Tesla Model S zum Einsatz kommen, sind bekanntlich kälteempfindlich – vor allem bei Minusgraden.

Tatsächlich ist es in Chicago derzeit deutlich unter null Grad. Am Montag um 13 Uhr Ortszeit registrierte das örtliche Büro des nationalen Wetterdienstes am Flughafen Chicago O'Hare minus 17 Grad. Nach Angaben des Wetterdienstes war es zuvor rund 36 Stunden lang noch kälter gewesen.

Bei extremer Kälte lieber an der Steckdose lassen

Was sagt der Hersteller selbst zu den Problemen? Der Tesla-Leitfaden «Bewährte Praktiken bei kaltem Wetter» listet einige Tipps auf, so NPR. Eine empfohlene Massnahme ist zum Beispiel, das Auto vor der Fahrt zu enteisen und die Klimaanlage einzuschalten, um die Batterie aufzuwärmen.

Darüber hinaus schreibt das Unternehmen in seinem Benutzerhandbuch: «Tesla empfiehlt, den Reiseplaner zu verwenden, um mindestens 30 bis 45 Minuten vor der Ankunft zu einer Ladestation zu navigieren, um die optimale Temperatur der Batterie und die optimalen Ladebedingungen zu gewährleisten.»

Und bei extremer Kälte? Tesla empfiehlt laut NPR, das Fahrzeug am besten an der Steckdose zu lassen und immer einen Ladezustand von mindestens 20 Prozent beizubehalten. 

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