Harter Aufstieg in süsser Welt
Dieser Albaner wird für seine Desserts gefeiert

Salam Allaraj gilt als Meister der Konditorei: Seine Dessert-Kunstwerke versüssen Feinschmeckern aus aller Welt den Tag. Der junge Albaner hat es geschafft. Doch bis dahin war es ein weiter und harter Weg.
Publiziert: 22.10.2022 um 11:50 Uhr
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Der junge Albaner Salam Allaraj begeistert mit seinen süssen Kreationen.
Foto: albora.ch

Er wird als «Magier der Süssigkeiten» bezeichnet. Der albanischen Konditor Salam Allaraj ist für seine raffinierten Desserts bekannt. Mit seinen Kunstwerken auf dem Teller hat er sich längst einen Namen in der kulinarischen Welt gemacht. Doch bis dahin war es für ihn kein Zuckerschlecken, wie «Albora» berichtet.

Salam Allaraj wuchs in Topojan auf, einem Dorf in der Nähe der albanischen Stadt Kukës. Seine Familie hatte nicht viel Geld. Statt in die Schule zu gehen, musste er mitanpacken und der Familie mit den Rindern helfen. Um eine Anstellung zu finden und so der Familie wirtschaftlich zu helfen, reisten seine Brüder 1995 nach Griechenland. Die beiden Männer kamen dabei ums Leben. Sie hatte in ihrem Zimmer einen Ofen angezündet, um nicht zu frieren. Dabei schliefen sie ein und erstickten.

Der Tod traf den kleinen Salam hart. Die Jahre vergingen und als er alt genug war, verliess er ebenfalls sein Zuhause. Mit einem grossen Traum: Konditor werden. Bereits sein Urgrossvater war leidenschaftlicher Konditor, besass sogar zwei Geschäfte.

«Wenn man einmal gut ist, dann kommt Eifersucht»

2007 reiste Allaraj nach Italien, musste dort aber zunächst auf dem Bau arbeiten, danach als Kellner. «Ich brachte mir selbst Italienisch bei», sagt er zu «Albora». Und schliesslich bekam er 2012 eine Anstellung in einem Hotel in Rimini. Das Backen habe ihn in besonders schweren Zeiten geholfen, so der Albaner.

Inzwischen lebt er in Venedig, arbeitet in einem Restaurant und wird für seine süssen Speisen gefeiert. «Darüber bin ich sehr glücklich.» Aber verspürte auch gleichzeitig Druck, noch besser zu werden – und auch den Neid anderer Konditoren. «Wenn man einmal gut ist, dann kommen Eifersucht, Neid und Wut der anderen.» Doch er habe sich nicht darauf eingelassen, die anderen ignoriert und sein Ding gemacht.

Ob er jemals in seine Heimat zurückkehren wird und dort eine Konditorei eröffnen wird, wie einst sein Grossvater, weiss Allaraj noch nicht. Er schliesst es aber nicht aus. «Ich freue mich jedenfalls immer sehr, wenn ich die Kommentare von meinen Freunden aus der Heimat und aus aller Welt lese!» (hei)

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