Das hätten sie sich besser zweimal überlegen sollen! Ein Wanderer entdeckte am 9. Juli auf einem abgelegenen Campingplatz in Gunnison County im US-Bundesstaat Colorado die abgemagerten Überreste der Schwestern Christine (41) und Rebecca (42) Vance sowie von Rebeccas Sohn (14).
Die Obduktion ergab, dass sie wahrscheinlich an Hunger oder Kälte starben – und das schon im vergangenen Winter! Anfang August 2022 hatte sich die Gruppe vom Rest ihrer Familie verabschiedet, um ein neues Leben abseits der Zivilisation zu beginnen.
Youtube-Videos als Vorbereitung
Rebecca Vances Stiefschwester Trevala Jara (39) sagte am Mittwoch gegenüber der «Washington Post»: «Es gefiel ihr nicht, wie die Welt lief, und sie dachte, es wäre besser, wenn sie, ihr Sohn und Christine allein wären, weg von allen.»
Das mangelnde Wissen über das Überleben in der Wildnis dürfte dem Trio zum Verhängnis geworden sein. Um zu erfahren, wie man im rauen Hinterland Colorados überlebt, hätten sie lediglich Youtube-Videos angeschaut, sagte Jara gegenüber US-Medien.
«Man kann nicht ins Internet gehen und sich Videos darüber ansehen, wie man abseits des Stromnetzes lebt, und es dann tatsächlich tun, wenn man keine Erfahrung hat», so Jara. «Das geht einfach nicht. Sie sind verhungert, weil sie nicht vorbereitet waren», ärgert sich die Hinterbliebene gegenüber der «Colorado Springs Gazette».
Vom Winter überrascht?
Die Toten kamen alle ursprünglich aus Colorado Springs. Die genaue Todesursache ist noch nicht geklärt und wird erst veröffentlicht, wenn die toxikologischen Berichte vollständig sind, erklärten die Ermittler. Auf einer Höhe von 2900 Metern über dem Meeresspiegel waren zwei der Leichen in einem Zelt gefunden worden, eine weitere wurde draussen gefunden.
Offenbar versuchten sie, sich in der Nähe des Gold-Creek-Campingplatzes einen Unterschlupf zu bauen. Als der Winter kam, gaben sie auf und entschieden sich, in ihrem Zelt auszuharren, wie Gerichtsmediziner Michael Barnes gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press erklärte. «Ich frage mich, ob der Winter schnell hereinbrach und sie plötzlich im Zelt nur noch im Überlebensmodus waren», sagte Barnes.
Stiefschwester wollte sie aufhalten
«Sie hatten eine Menge Literatur über das Überleben im Freien, die Nahrungssuche und Ähnliches dabei. Aber es sah so aus, als hätten sie Vorräte in einem Lebensmittelgeschäft gekauft», ergänzte er.
«Wir haben versucht, sie aufzuhalten», gab Trevala Jara gegenüber der lokalen Presse an. «Aber sie wollten nicht zuhören. Sie hatten sich entschieden.»