Letzten Monat wurde Michael Kohlhof (35) in eine Notaufnahme in San Antonio im US-Bundesstaat Texas eingeliefert. Seine Symptome ähnelten zunächst einer Grippe, dann verlor der Mann plötzlich das Gefühl in seinen Zehen. Bis dahin konnte niemand ahnen, was in den nächsten elf Tagen auf den Amerikaner zu kommen würde.
Die Familie bangte tagelang um das Leben des 35-Jährigen. Nun ist er zwar wieder wohlauf, allerdings fehlen ihm jetzt seine Hände und Füsse, wie der lokale Nachrichtensender Kens 5 berichtet.
«Er wäre ein- oder zweimal fast gestorben»
Innerhalb von 24 Stunden verwandelte sich der Spitalaufenthalt in einen Albtraum. Der Mann erlitt einen septischen Schock, landete auf der Intensivstation und wurde an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Zusätzlich bekam der Amerikaner eine Dialyse. Doch sein Zustand verschlechterte sich zunehmend. Um ihn am Leben zu halten, wurde ihm eine Reihe von Medikamenten verabreicht – aber seine Organe machten das Ganze nicht mit.
Dann die Schock-Nachricht: «Am 20. Juni wurde mir gesagt, ich solle die nächsten Verwandten anrufen, die aus allen Teilen des Landes kommen sollten, um sich von ihm zu verabschieden», erinnert sich die Mutter. Nichtsdestotrotz kämpfen die Ärzte weiter. «Er wäre ein- oder zweimal fast gestorben», erzählt der Bruder dem Nachrichtensender. Und: «Die Ärzte waren besorgt, dass er hirntot sein könnte.»
Trockener Wundbrand
Nach elf schlaflosen Nächten kann die Familie wieder aufatmen: Michael Kohlhofs Gesundheitszustand verbessert sich – er kann sogar wieder alleine atmen. Doch die frohe Botschaft hält nicht lange an: An seinen Händen und Füssen entwickelte sich infolge einer Vasopressoren-Behandlung ein trockener Wundbrand, den die Ärzte nicht mehr behandeln können. Deswegen mussten seine beiden Hände samt Teilen seiner Unterarme sowie Teile seiner Füsse amputiert werden.
Inzwischen ist auch die Ursache für den Horror bekannt: Der 35-Jährige hatte Typhus – und zwar wegen eines Flohbisses. Laut Ärzten ist diese Form von Typhus in den USA äusserst selten. Doch die Krankheit blieb unbemerkt, bis es fast zu spät war. (lia)