Haben sie Drohnen an Russland geliefert?
Zwei Iraner der Revolutionsgarde in Sahedan getötet

Zwei Mitglieder der Revolutionsgarde wurden in ihrem Auto erschossen. Die Angreifer sind unbekannt. Die Opfer waren auch in die Proteste in den vergangenen Wochen involviert.
Publiziert: 26.10.2022 um 20:43 Uhr
1/6
Seit Wochen herrscht in Iran Ausnahmezustand: Die Menschen protestieren gegen die Regierung.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

In der Stadt Sahedan im Südosten des Irans gibt es seit Wochen Proteste gegen das Mullah-Regime. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim sind zwei Mitglieder der Revolutionsgarde von unbekannten Tätern erschossen worden. Die iranischen Medien bezeichnen den Tod der beiden als «Märtyrertod». Die Opfer gehörten scheinbar zur «Armee der Wächter der islamischen Revolution» (IRGC). Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, gegnerische politische Gruppen im Land zu bekämpfen. Amerika, Bahrain und Saudi-Arabien stufen die Organisation als terroristisch ein.

In der Region Sahedan, nahe der Grenze zu Pakistan und Afghanistan, kommt es seit mehreren Wochen zu gewaltätigen Auseinandersetzungen zwischen Zivilisten und Sicherheitskräften. Dabei sind bereits Dutzende Menschen gestorben. In den staatlichen Medien sprach man von Unruhen durch «Extremisten» auf den Polizeirevieren.

Immer wieder Auseinandersetzungen wegen Glauben

Sahedan ist eine der wenigen mehrheitlich von sunnitischen Muslimen bewohnten Städte im Iran, in dem die Anhänger der schiitischen Strömung des Islam dominieren. In der von Armut geprägten Provinz Sistan-Balutschistan kommt es häufig zu Auseinandersetzungen zwischen der belutschischen Minderheit und Sunniten. Deshalb wird der Tod der beiden Männer von den iranischen Medien auch als Märtyrertod bezeichnet.

Nun werden die Mörder der beiden Erschossenen gesucht. Tasnim teilte mit, dass die Untersuchungen eingeleitet wurden. In den sozialen Medien kursieren Gerüchte darüber, dass die beiden Männer und die Revolutionsgarde auch für die Drohnen-Lieferungen nach Russland verantwortlich gewesen sein sollen. Das schreibt beispielsweise das belarussische Oppositions-Medium «Nexta». Ob an den Gerüchten etwas dran ist, lässt sich momentan noch nicht bestätigen. (AFP/jwg)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?