Grosser Antikenraub in Italien
Jetzt führen mehrere Spuren in die Schweiz

Nach einem grossen Antikenraub in Italien führen die Spuren auch in die Schweiz. Ein Schweizer Auktionator geriet ins Visier der Ermittler. Zuvor war ein Mann, der gestohlene Kulturgüter in die Schweiz schmuggelte, verhaftet worden.
Publiziert: 28.07.2023 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2023 um 14:25 Uhr
In einem grossen Fall von Antikenraub in der italienischen Region Kampanien ermitteln die lokalen Strafbehörden gegen einen Schweizer Auktionator. Ein Mann, der gestohlene Kulturgüter in die Schweiz schmuggelte, wurde zuvor verhaftet.
Foto: Twitter @anteprima24

In einem grossen Fall von Antikenraub in der italienischen Region Kampanien ermitteln die lokalen Strafbehörden gegen einen Schweizer Auktionator. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete von einem Rechtshilfeersuchen. Das Bundesamt für Justiz konnte das am Freitag nicht bestätigen.

Die Behörden von Santa Maria Capua Vetere ermitteln gegen mehr als zwanzig Personen, wie Ansa schrieb. Sie werden verdächtigt, Tausende von antiken Kulturgütern in einem archäologisch bedeutenden Gebiet bei der Gemeinde Calvi Risorta in der Nähe der Provinzhauptstadt Caserta ausgegraben und gestohlen zu haben.

Diese Spuren führen in die Schweiz

Bei ihnen handelt es sich den Angaben zufolge um Grabräuber, private Sammler, Schmuggler und Leiter bedeutender Auktionshäuser, unter ihnen ein Kunstexperte und Auktionator aus der Schweiz. Sie förderten demnach einen grossen Schatz antiker Artefakte mit hohem Wert zutage und führten ihn dem illegalen Kunsthandel zu.

Die von den Carabinieri der Einheit zum Schutz des kulturellen Erbes in Neapel geführten Ermittlungen laufen bereits seit über einem Jahr. In dieser Zeit nahmen die militärisch organisierten Ordnungshüter etliche Verhaftungen vor.

Unter ihnen war ein ehemaliger Leiter der regionalen italienischen Kulturgüter-Aufsicht. Hinzu kam die Verhaftung eines Schmugglers, der gestohlene Kulturgüter in die Schweiz schmuggelte. Diese sollten unter der Hand an ein Schweizer Auktionshaus verkauft werden, dessen Geschäftsführer zu den Verdächtigen gehört.

Raubgrabungen bei Caserta

Nach Angaben von Ansa richtete die Staatsanwaltschaft von Santa Maria Capua Vetere ein Rechtshilfeersuchen an die Schweiz. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte das zuständige Bundesamt für Justiz das am Freitag nicht. Sein Sprecher hielt aber fest, dass wegen illegaler Kulturgütertransaktionen regelmässig Rechtshilfeersuchen aus Italien, aber auch aus anderen Ländern eintreffen.

Für die Staatsanwaltschaft in Kampanien ist die Rückgabe antiker Kulturgütern von grosser Bedeutung. Offenbar kam es über längere Zeit zu Raubgrabungen und Grabräubereien in dem von der Archaölogie bereits untersuchten und verlassenen Gelände in der Nähe von Caserta. In der Gegend gibt es viele antike Stätten. (SDA)

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