«Massenüberprüfungen, einsperren und abschieben»
1:20
Innenminister verspricht Härte:«Massenüberprüfungen, einsperren und abschieben»

Grosse Trauer und Fassungslosigkeit nach Gewalttat in Villach
«Papa vermisst dich! Ich liebe dich mein Engel»

In Villach herrscht Entsetzen nach einer tödlichen Messerattacke. Ein 14-Jähriger starb, fünf weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei ermittelt, während die Stadt um das junge Opfer trauert.
Publiziert: 16.02.2025 um 11:15 Uhr
|
Aktualisiert: 16.02.2025 um 15:03 Uhr
1/7
In Villach herrscht Entsetzen nach einer tödlichen Messerattacke.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Syrer stach in Villach auf Passanten ein und tötete 14-Jährigen
  • Essenszusteller verhinderte Schlimmeres durch Rammen des Täters mit Lieferwagen
  • Sechs Freunde des Opfers gedenken ihm, grosse Anteilnahme in den sozialen Medien
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Cédric_Hengy_Redaktor News_Blick_2-Bearbeitet.jpg
Cédric HengyRedaktor News

Die blutige Gewalttat im österreichischen Villach erschüttert die Stadt im Bundesland Kärnten. Am Samstagnachmittag hatte ein 23-jähriger Syrer mit einem Klappmesser wahllos auf Passanten eingestochen und dabei einen 14-jährigen Jungen getötet. Fünf weitere Personen wurden verletzt, zwei davon schwer.

Schlimmeres konnte offenbar nur verhindert werden, weil der aus Syrien stammende Essenszusteller Alaaeddin Alhalabi (42) eingriff und den Täter mit seinem Lieferwagen rammte. Kurze Zeit später konnte der Angreifer von den Behörden festgenommen werden. Laut Augenzeugen soll der Täter während der Tat «Allahu Akbar», also «Allah ist gross» gerufen haben.

Der Vorfall sorgt derweil für Fassungslosigkeit bei der Bevölkerung. Die Trauer über das brutale Ableben des 14-Jährigen ist immens. In den sozialen Medien teilen Angehörige und Freunde unzählige Videos und Fotos, die die Erinnerungen an den Jungen hochhalten sollen.

«Habe eine halbe Stunde vorher mit ihm telefoniert»

«Papa vermisst dich! Ich liebe dich mein Engel», schreibt der Vater des jungen Opfers auf Facebook. «Ich vermisse dich» schreibt eine Freundin des Opfers in einem Post. «Ja, es trifft uns alle sehr. Er war ein guter Freund. Er hat immer auf jeden aufgepasst und versucht zu helfen, wo es geht. Jetzt müssen wir ihn einfach in Gedanken halten und mit der Liebe, die er uns gegeben hat, müssen wir an ihn denken», so eine weitere Freundin des 14-Jährigen.

Wie das News-Portal «5min.at» berichtet, haben sich am Sonntagmorgen sechs Freunde des Opfers in der Innenstadt zusammengefunden, um ihm zu gedenken. «Er war ein super Mensch und unser Freund. Aber zur falschen Zeit, am falschen Ort», sagt einer. Ein anderer bricht bei seinen Schilderungen in Tränen aus: «Habe eine halbe Stunde vorher mit ihm telefoniert.» 

Fassungslos macht die sechs Freunde an der Tat vor allem eines: das hämische Grinsen des Messerstechers nach der Tat. «Am Foto lacht der Täter in die Kamera. Wie soll man das fassen?» Wie ORF berichtet, ist für Sonntag eine Trauerzone in Villach geplant. Ein Kriseninterventionsteam soll dann am Montag für die Schülerinnen und Schüler bereitgestellt werden.

Anteilnahme aus der Politik

Auch aus der Politik haben sich zahlreiche Exponenten zu Wort gemeldet, die den Opfern und Angehörigen gedenken. «Als Bürgermeister, vor allem aber als Vater zweier Kinder, brechen mir die heutigen Nachrichten aus Villach das Herz. Ein toter 14-Jähriger und vier weitere Verletzte – das ist das schreckliche Ergebnis einer sinnlosen Bluttat», so der Villacher Bürgermeister Günther Albel (51).

FPÖ-Chef Herbert Kickl (56) meldete sich ebenfalls zu Wort. «Ich bin entsetzt über diese Tat und trauere mit so vielen Landsleuten um den getöteten Jugendlichen. Ich wünsche seiner Familie in diesen schweren Stunden viel Kraft. Gleichzeitig bin ich wütend – wütend auf jene Politiker, die es zugelassen haben, dass Messerstechereien, Vergewaltigungen, Bandenkriege und andere kapitale Straftaten in Österreich mittlerweile an der Tagesordnung sind.»

«Es tut so weh, hier stehen zu müssen»
1:15
Anschlag mit IS-Bezug:«Es tut so weh, hier stehen zu müssen»

Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Die Innenstadt von Villach wurde nach der Tat weiträumig abgesperrt, um der Spurensicherung ihre Arbeit zu ermöglichen. Ein Augenzeuge beschrieb die Stimmung gegenüber «Oe24» in der Stadt als «gespenstisch». Mittlerweile sind die Strassen wieder freigegeben.

Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren. «Es laufen sehr intensiv die Umfeldermittlungen, in Bezug auf Terror, natürlich von unserem Landesamt Verfassungsschutz. Wir haben noch keine Erkenntnisse und können uns auf Spekulationen nicht einlassen. Wir werden versuchen, hier so schnell wie möglich gesicherte Informationen zu bekommen», sagt Rainer Dionisio, Polizeisprecher Kärnten gegenüber österreichischen Medien.

Fehler gefunden? Jetzt melden