Grosse Bestürzung nach Ehrenmord im Iran
Mann köpft flüchtende Ehefrau (†17)

Weil sie in ihrer Ehe vergewaltigt wird, flüchtet Mona H. aus dem Iran in die Türkei. Ihr Vater spürt sie mithilfe der Polizei auf und bringt sie zurück nach Hause. Dort wird die 17-Jährige brutal umgebracht – nun werden Reformen gefordert.
Publiziert: 11.02.2022 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2022 um 19:01 Uhr
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Mona H. (†17) wurde im Iran Opfer eines brutalen Mordes.
Foto: Zvg

Mit gerade einmal 17 Jahren wird Mona H.* Opfer einer unfassbaren Tat. Die junge Iranerin wird von ihrem Ehemann verfolgt, entführt – und am Ende sogar enthauptet.

Nun zeigt sich: Die grausame Tat war nur dank Hilfe der Polizei möglich. Denn diese half Monas Vater dabei, seine Tochter in ihrem Versteck in der Türkei aufzuspüren.

Als klar wird, dass sich Mona H. in der Türkei aufhält, reist ihr Vater hin und holt seine Tochter zurück in den Iran. Ob die Polizei von den Plänen der Familie wusste oder nur aufgrund eines Vorwandes dem Vater geholfen hat, ist nicht klar, wie «Arab News» berichtet.

Polizei verhaftet Ehemann und Bruder

Zurück im Iran und bei ihrem Ehemann kommt es dann zur blutigen Tat. Mona wird enthauptet. Als Tatgrund soll der Ehemann angegeben haben, die 17-Jährige habe die «Familienehre beschmutzt» und Ehebruch begangen.

Doch damit nicht genug: Nach der Tat soll ihr Ehemann mit dem abgetrennten Kopf seiner Frau durch die Strassen gelaufen sein und mit seiner Tat geprahlt haben.

Gemäss den Berichten soll Mona bereits im Alter von 12 Jahren mit dem Mann verheiratet worden sein. Anschliessend sei sie mehrfach vergewaltigt worden. Mit gerade einmal 14 Jahren brachte sie einen Sohn zur Welt.

Am Donnerstag verhaftete die iranische Polizei den Ehemann und dessen Bruder. Beide sollen sich nun vor Gericht verantworten müssen. Unklar ist aber, ob sie sich für Mord oder für den noch immer häufig als legitim angesehenen «Ehrenmord» verantworten müssen.

Ehrenmord 2020 löste grosse Bestürzung aus

Klar ist: Die Tat löst im Iran grosses Bestürzen aus. Der iranische Filmemacher Tahmineh Milani schreibt auf Instagram: «Mona war das Opfer einer verheerenden Ignoranz. Wir alle sind für dieses Verbrechen verantwortlich.»

Dass «Ehrenmorde» noch immer häufig als legitim angesehen werden, öffne «Tür und Tor für solche abscheulichen Verbrechen», schreibt auch der iranische Anwalt Ali Mojtahedzadeh. Es brauche dringend Gesetzesänderungen.

Im Frühling 2020 löste ein Ehrenmord im Iran bereits grosse Bestürzung aus. Damals wurde Romina A. (†14) von ihrem Vater ermordet, weil sie mit ihrem Freund geflohen war. (zis)

* Name bekannt

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