Nach Hinrichtung eines Ringers
Nächster Sportler im Iran zum Tode verurteilt

Boxer Mohammad Javad (26) wurde im Iran zum Tode verurteilt. Er ist nicht der erste Kampfsportler, der im konservativen Staat mit dem Tod bestraft wird.
Publiziert: 19.01.2022 um 11:02 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2022 um 11:33 Uhr
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Der Boxer Mohammad Javad wurde im Iran zum Tode verurteilt.
Foto: TWITTER/@ALINEJADMASIH

Der iranische Boxer Mohammad Javad (26) wird im November 2019 bei einem Massenprotest gegen die Regierung verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, an der Zerstörung bestimmter Orte, darunter das staatliche Gebäude für Strafvollzug, beteiligt gewesen zu sein. Nun wird er zum Tode verurteilt.

Ein weiterer Grund für die Todesstrafe soll seine Mitgliedschaft bei der Gruppierung «MEK» sein, einer oppositionellen Gemeinschaft, die für einen modernen Iran kämpft. Javad droht nun das gleiche Schicksal, wie dem Ringer Navid Afkari, der im September 2020 hingerichtet wurde.

Aktivisten kämpfen gegen Todesstrafe

Afkari soll angeblich für den Tod eines Polizisten im Rahmen einer regierungskritischen Demonstration 2018 verantwortlich gewesen sein. Dafür wurde er gehängt. Javad wäre somit bereits das zweite Opfer des konservativen und streng religiösen Regimes des obersten Anführers Ali Chamenei (82).

Menschenrechtsaktivisten kämpfen derzeit um Aufmerksamkeit für diesen tragischen Fall, vor allem von bekannten Persönlichkeiten des Sports: «Mohammad Javad ist ein Boxchampion. Er wurde wegen ‹Verbreitung von Korruption auf der Erde› zum Tode verurteilt. Wir konnten Navid Afkari, einen iranischen Ringer, nicht retten. Vielleicht helfen uns dieses Mal globale Sportler», twitterte die iranische Journalistin Masih Alinejad.

Afkaris Hinrichtung sei laut der Menschenrechtsorganisation «Human Rights Watch» Teil eines Musters gewesen, «in dem iranische Behörden Foltervorwürfe missachten und in Gerichtsverfahren erzwungene Geständnisse verwenden». (che)

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