Weite Teile Südostasiens schwitzen seit Wochen wegen einer ungewöhnlich starken Hitzewelle. Verantwortlich für die Extrem-Temperaturen sei eine aufkommende El-Niño-Phase, schrieb die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf Meteorologen. Derzeit besonders betroffen sind Thailand, Vietnam und die Philippinen. Die «brutale Hitze» müsse als «unheilvolles Zeichen» für den Sommer auf der Nordhalbkugel gewertet werden und sei «eine Warnung für die Welt», hiess es.
Vietnam verzeichnete am Wochenende in der zentralen Provinz Thanh Hoa mit 44,1 Grad die höchste jemals in dem Land gemessene Temperatur, wie der nationale Wetterdienst mitteilte. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2019 und liegt bei 43,3 Grad. Aber auch in anderen Landesteilen kletterte die Quecksilbersäule auf über 40 Grad. Die Behörden warnten vor Stromausfällen durch Überlastung des Netzes.
«Wir beobachten, dass die Hitze in diesem Jahr früh eingesetzt hat und schlimmer ist als in den vergangenen Jahren», sagte der Chef des Wetteramtes, Nguyen Van Huong, dem Sender Voice of Vietnam. Die Gluthitze werde voraussichtlich bis August andauern und bis dahin noch heftiger werden.
«Es ist wirklich heftig»
Auch in vielen Teilen Thailands liegen die Temperaturen seit Tagen bei um die 40 Grad. Experten befürchten dort eine Dürre, die mehrere Jahre anhalten könnte. Einheimische wie auch Urlauber versuchten, sich mit Schirmen und Sonnenhüten zu schützen. «In der Sonne ist es kaum auszuhalten, es fühlt sich an wie 50 Grad», sagte eine deutsche Touristin in Bangkok. «Es ist wirklich heftig.»
Auch auf den Philippinen warnten die Behörden die Menschen vor Gesundheitsschäden, sollten sie sich länger im Freien aufhalten. Die Hitzewelle dauert in dem Inselstaat bereits seit Anfang März an. Mitte April wurden in der Provinz Eastern Samar Höchstwerte von 49 Grad gemessen.
Das Bildungsministerium erlaubte Schulen, den Unterricht zu verkürzen oder Online-Unterricht abzuhalten. In den vergangenen Wochen seien mehr als 100 Schüler wegen Erschöpfung durch Überhitzung ins Krankenhaus gebracht worden, teilte das Ministerium mit. (SDA)