Erneute Blamage für die Propaganda-Abteilung des Kremls! Immer wieder versucht Russland, den Krieg in der Ukraine als Inszenierung darzustellen. Die Nachricht von Präsident Wladimir Putin (69) an die Russen: Wir sind die Guten, die Ukrainer die Bösen.
Vor rund einer Woche vermeldet die russische Nachrichtenagentur Tass, dass ukrainische Landetruppen nahe der Stadt Enerhodar gelandet seien, um einen Angriff auf die 55'000-Einwohner-Stadt auszuüben. Die Stadt liegt im Südosten der Ukraine und gilt als wichtiger Knotenpunkt vor dem umkämpften AKW Saporischschja.
Video verbreitet sich rasend schnell
Dieses wurde in den vergangenen Tagen von Spezialisten der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA besucht. Genau das hätten die bewaffneten Ukrainer verhindern wollen, behauptet Wladimir Rogow, Mitglied der lokalen pro-russischen Regierung. «Sie sind mit Booten gekommen, wollten in die Stadt eindringen. Wir aber haben die Militanten blockiert. Es gibt für sie keinen Ausweg, nur eine Feuerniederlage.»
Kurze Zeit später taucht in pro-russischen Telegram-Kanälen ein Video auf. Dieses wurde nach den angeblichen Gefechten aufgenommen. Mehrere Personen liegen am Boden, ein Soldat steigt über die Körper hinweg. Die Soldaten tragen verschiedene Abzeichen, unter anderem dasjenige der ursprünglich amerikanischen Söldnerfirma Blackwater. Schnell wird das Video in den pro-russischen Telegram-Kanälen verbreitet.
Die zugehörige Propaganda-Story der Russen liest sich wie ein Krimi. Neun heroische russische Späher hätten sich auf einen Nahkampf mit 50 ukrainischen Fallschirmjägern eingelassen – und gesiegt. 38 Ukrainer seien tot, die restlichen geflohen. Auch westliche Kämpfer hätten sich unter den Soldaten befunden, wie die Logos beweisen sollen.
Eine dreiste Lüge! Die angeblich toten Soldaten leben – und sind wohl eher Schauspieler als Kämpfer. Das zeigt das bislang unveröffentlichte Ende des Videos, das nun aufgetaucht ist.
Video ist billige Propaganda
Nachdem der russische Soldat alle angeblich toten Kämpfer gezeigt hat, ruft er plötzlich: «So Jungs, das wars! Es ist Zeit, wieder aufzuwachen!» Plötzlich stehen die vermeintlich toten Soldaten auf und laufen davon.
Das Video zeigt also weder einen heroischen Überlebenskampf noch die angeblich vielen toten ukrainischen Soldaten. Stattdessen handelt es sich nur um billige Propaganda-Aufnahmen.
In den vergangenen Wochen hat Russland seine Propaganda-Show weiter intensiviert. Im russischen Staats-TV wird Hinterbliebenen von gefallenen Soldaten etwa das sogenannte «Sarg-Geld» schmackhaft gemacht. Es handelt sich um eine Entschädigung, die Eltern erhalten, wenn ihr Kind im Krieg fällt. (zis)