Vergangene Woche verstarb der Polizist Rouven L. (†29) nach einer Messerattacke eines islamistisch motivierten Afghanen (25) in Mannheim (D) – der Vorfall sorgte europaweit für grosse Betroffenheit. Am Donnerstag wurde das Geschehene im Berliner Abgeordnetenhaus diskutiert, wo es zu einer unangebrachten Äusserung kam, wie der «Tagesspiegel» berichtet.
So stand Berlins Innensenatorin Iris Spranger (62) am Rednerpult und sagte: «Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich ...», als aus der Fraktion der Grünen ein wohl lustig gemeinter Zwischenruf kam: «Mannheim ist tot?» Mehrere Lacher aus der Fraktion waren zu hören, wie aus dem Protokoll hervorgeht.
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Kollegen und Kolleginnen des Verstorbenen anwesend
Spranger zeigte sich daraufhin schockiert – speziell, da Polizisten und Polizistinnen aus Berlin die Sitzung von der Zuschauertribüne aus verfolgten: «Ich würde darüber nicht lachen», betonte die 62-Jährige. «Da oben sitzen Kolleginnen und Kollegen.»
Wie ein Abgeordneter später erklärte, hätten sich die Beamten über die Aussage fassungslos gezeigt: «Sie haben sich nach vorn gebeugt und suchend umhergeschaut, wer zu so etwas in der Lage ist.»
Die Innensenatorin betonte nach der Sitzung, dass sie entsetzt darüber sei, dass «ein Menschenleben offensichtlich keine Rolle spielt». Weiter seien solche Äusserungen laut Spranger zu unterlassen, da die Polizei auch die grünen Abgeordneten schützen würden, wenn sie Hilfe bräuchten.
Verantwortliche erhielt Morddrohungen
Omid Nouripour, der Parteivorsitzende der Grünen, meldete sich nach dem Vorfall auf X zu Wort. Er entschuldigte sich im Namen seiner Partei bei der Familie des Polizisten für das «unanständige Verhalten».
Mittlerweile ist auch klar, wer hinter dem Zwischenruf steckt: Tuba Bozkurt (41). Die Grüne muss nun die Konsequenzen tragen – so verzichtet sie auf ihren Sitz im Präsidium. Auch bat sie in den Sozialen Medien um Verzeihung: «Ich möchte für meinen Zwischenruf im Abgeordnetenhaus um Entschuldigung bitten. Er war pietätlos und unanständig und ich bereue ihn zutiefst.»
Seit dem Vorfall soll Bozkurt ausserdem bereits eine zweistellige Anzahl an Morddrohungen bekommen haben.
Weitere Vorsitzende der Partei baten ebenfalls öffentlich um Verzeihung und erklärten, dass der Zwischenfall in der Fraktion aufgearbeitet werden wird.