Das Mädchen war am 3. Mai 2007 kurz vor seinem vierten Geburtstag aus der Wohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage an der südportugiesischen Algarveküste verschwunden, während ihre Eltern in einem Restaurant assen. Trotz grossangelegter internationaler Fahndung und zahlreicher Aufrufe ihrer Eltern wurde der Fall nie aufgeklärt. Von Maddie fehlt bis heute jede Spur.
Und plötzlich meldet sich wie aus dem Nichts die Polin. Dominik Wachta (39) kennt die Frau, wie er Blick sagt. Als er die Meldungen über die angebliche Maddie las, kam sie ihm gleich bekannt vor. Und tatsächlich: Im November 2019 hatte sich die angebliche Maddie über Facebook bei ihm gemeldet. «Ich möchte unbedingt Model werden», schrieb sie ihm damals. Denn: Wachta ist Chef einer Model-Agentur und der Erfinder von «Österreichs Nächstes Topmodel». 10 Jahre war er dort Chef. Er kennt das Business gut.
Nur eine Masche, um bekannt zu werden?
Damals habe die Polin unbedingt von Wachtas Model-Agentur «1 st Place Models» unter Vertrag genommen werden wollen. Doch daraus wurde nichts. Der Manager lehnte ab – mit dem Hinweis, sie solle es lieber in der Werbung probieren als im Haute-Couture-Bereich. Dann hörte er nichts mehr von Julia Faustyna. Er sah nur ab und zu ein paar Beiträge auf Instagram und Facebook, da sich beide gegenseitig dort folgten. Dann kam die Maddie-Geschichte.
Mehr zum Fall Maddie McCann
Kate und Gerry McCann, die Eltern von Maddie, haben sich bislang nicht zu den Behauptungen von Julia Faustyna geäussert. Auch die Ermittler gehen weiter davon aus, dass Maddie Opfer eines Verbrechens wurde. Sie haben den Deutschen Christian B. * im Verdacht, der unter anderem wegen schweren Kindesmissbrauchs einschlägig vorbestraft ist. Er sitzt derzeit wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen amerikanischen Portugal-Touristin im Jahr 2005 im Gefängnis.
*Name bekannt