Mehrere russische Fluggesellschaften haben offenbar Anweisungen der staatlichen Luftfahrtbehörde missachtet und ihre Flugzeuge nach Europa gebracht. Das berichtet das Portal «Aerotelegraph».
Viele der Flieger gehören eigentlich gar nicht den Fluggesellschaften, sondern sind von westlichen Firmen geleast. Diese fordern nun die Flugzeuge zurück, weil sie aufgrund der Sanktionen keine Geschäfte mit Russland mehr tätigen dürfen.
31 Flugzeuge ausser Landes gebracht
Die russische Luftfahrtbehörde hingegen versucht, so viele Flieger wie möglich im Land zu halten. Deshalb hat sie den Fluggesellschaften Flüge in den Westen verboten. Sobald ein Flugzeug in einem westlichen Staat landet, der die Sanktionen gegen Russland mitträgt, können die Flieger beschlagnahmt werden.
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Doch an die Anweisung haben sich offenbar nicht alle Airlines gehalten. Die Fluggesellschaften Azur Air, Nordwind, Royal Flight, I Fly und Pegas Fly haben gemäss internen Dokumenten 31 Flugzeuge ausser Landes gebracht, um sie den Leasingfirmen im Westen zurückzugeben. Damit hoffen die Fluggesellschaften wohl, nach Ende des Kriegs und bei Aufhebung der Sanktionen wieder einfacher an Flugzeuge heranzukommen.
Schicksal der Flieger unbekannt
Die Flieger sind gemäss «Aerotelegraph» nun in der Türkei, in Europa, in den Vereinigten Staaten sowie im Nahen Osten. Was genau mit den Flugzeugen passiert, ist derzeit nicht klar. Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters teilt die Fluggesellschaft Nordwind mit, man wisse nicht, was mit den Flugzeugen geschehen sei. Die restlichen Airlines liessen eine Anfrage unbeantwortet.
Insgesamt haben die westlichen Staaten bereits mehr als 70 Flieger von russischen Gesellschaften beschlagnahmt. Dies ist jedoch nur eine Minderheit der geleasten Flugzeuge, die bei Beginn der Sanktionen in Russland waren. Denn die russischen Behörden haben derweil mehr als 360 Flugzeuge von ausländischen ins eigene Register übertragen. So dürfen die Flugzeuge innerhalb Russlands trotzdem weiterfliegen. (zis)