Die Australierin Clare Nowland ist dement, lebte in einem Pflegeheim in New South Wales. Die 95-Jährige war nicht mehr gut zu Fuss, nutzte eine Gehhilfe, um sich fortzubewegen. Am Mittwoch rief das Personal die Polizei, da Nowland ein Messer in der Hand hielt und desorientiert war.
Die Beamten erschienen schnell – und feuerten zweimal mit dem Taser auf die achtfache Mutter, wie lokale Medien berichten.
Daraufhin schlug Clare Nowland mit dem Kopf auf dem Boden auf, was eine Hirnblutung und einen mutmasslichen Schädelbruch zur Folge hatte. Im Spital kämpfte sie um ihr Leben, doch fünf Tage später war sie tot.
Sie hatte gute und schlechte Tage
Andrew Thaler, ein Freund der Familie, der die Kommunikation übernommen hat, sagte, dass die Klinik die Angehörigen darauf vorbereitet habe, dass Nowland am Wochenende sterben könnte.
Gemäss Thaler war es ein Fehler, dass das Personal des Pflegeheims die Polizei gerufen hat. Es habe gute und schlechte Tage mit ihr gegeben. Der Vorfall sei um 4 Uhr morgens geschehen.
Messer höchstens ein «Buttermesser»
«Es ist unfassbar, dass die Polizei es für nötig hielt, diese liebe, alte Grossmutter zweimal zu tasern. Ich meine, Taser können erwachsene Männer töten, ganz zu schweigen von einer 95-jährigen Dame – und sie wiegt gerade mal 43 Kilo, glaube ich.» Ausserdem zweifelte er daran, dass sie wirklich ein Messer in der Hand gehalten hat. Wenn, dann sei das höchstens ein Buttermesser gewesen.
Die Polizei hat der Familie mitgeteilt, dass man die Aufnahmen der Bodycams der Beamten im Einsatz auswerten werde. Nowland habe ein Steak-Messer in der Hand gehalten und sich auf die Beamten hinzubewegt.
Die Polizei hat eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt. (neo)