An einer Grundschule in Berlin haben sich unlängst verstörende Szenen zugetragen. Wegen der sogenannten Blackout-Challenge, bei der man sich selbst oder eine andere Person vor der Handy-Kamera bewusstlos macht, landete ein Mädchen am Freitag im Spital. Die Schulleitung informierte die Eltern in einer E-Mail über den Vorfall, wie «Bild» berichtet.
Ein Bub und ein Mädchen aus der 5. und 6. Klasse sollen die Mitschülerin nach Schulschluss bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. «Statt ihr zu helfen, indem die anderen Kinder Hilfe holen, haben die Kinder sie an eine abgelegene Stelle geschleppt und versucht, dem bewusstlosen Mädchen Wasser einzuflössen», schreibt Schulleiterin Ines Dohnke.
Täter wurden suspendiert
Ein Vater fand schliesslich das kollabierte Mädchen und rief den Rettungsdienst. Nach neustem Stand hat das Kind keine bleibenden körperlichen Schäden davongetragen.
Die beiden Täter würden zum Schutz der anderen Kinder von der Schule suspendiert. Ausserdem prüft die Schulleitung eine Anzeige wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung. «Das Nachstellen von ‹Challenges› ist kein Spiel und bedeutet im schlimmsten Fall die Verletzung, wenn nicht Schlimmeres für die Beteiligten», warnt Dohnke.
Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung erklärt, der «Vorfall wird nun an der Schule intern und lösungsorientiert aufgearbeitet. Dazu werden Gespräche mit allen Beteiligten geführt.» Unter anderem sei auch ein Krisenteam eingeschaltet worden.
Ähnlicher Vorfall in Kaiserslautern
Laut Berichten von vergangener Woche kam es in Kaiserslautern unlängst zu einem ähnlichen Vorfall mit einer ebenfalls bewusstlos gewordenen Schülerin. Sie wurde schwer verletzt ins Spital gebracht. Die Schule habe die Polizei über den Fall informiert und mit den Schülerinnen gesprochen, sagte eine Sprecherin der Schulaufsichtsbehörde.
In den sozialen Medien finden gefährliche Trends wie die Blackout-Challenge seit Jahren immer wieder Verbreitung. Weil die Plattform bei Jugendlichen beliebt ist, steht besonders Tiktok im Verdacht. Eine Sprecherin erklärt, diese «besorgniserregende Challenge» existiere schon länger als die Plattform und sei nie ein Tiktok-Trend gewesen. Entsprechende Inhalte und Suchbegriffe würden auf der Plattform gesperrt. (noo)