Glasklares blaues Meerwasser, makelloser Sandstrand und luxuriöse Hotelzimmer – das Soneva Fushi Resort auf der Privatinsel Kunfunandhoo bietet Traumferien auf den Malediven. Doch auch der schönste Urlaub kann von blutsaugenden Mücken heimgesucht werden. Sie sind nicht nur extrem lästig, sondern können auch Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und Zika übertragen.
Das Luxusresort kämpft bereits seit einigen Jahren gegen die lästigen Plagegeister. «Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, die Moskitos ohne den Einsatz von Chemikalien zu bekämpfen», sagt Arnfinn Oines, Sonevas Direktor für Soziales und Umweltbewusstsein, wie «CNN» berichtet.
Umweltfreundliche Moskitofallen
In der Vergangenheit wurden verschiedene Methoden zur Mückenbekämpfung ausprobiert. Diese waren jedoch wenig effektiv und teilweise störend für die Gäste der Insel. Gegen einige chemische Mittel entwickelten die Mücken Resistenzen – andere Tiere wie Schmetterlinge und Bienen nahmen dagegen stark ab.
Um das zu verhindern, kooperierte Soneva 2019 erstmals mit Biogents – einer deutschen Firma, die Moskitofallen mit umweltfreundlichen Lockstoffen entwickelt hat. Von den zwei unterschiedlichen Fallen wurden rund 500 Stück auf der Insel verteilt.
Der erste Typ, BG-GAT, ist eine passive Falle für Tigermücken, die bereits einen Menschen gestochen haben und nach einem Platz zur Eiablage suchen, so Oines. Das zweite Modell, BG-Mosquitaire CO₂, soll Mücken anlocken, die auf der Suche nach Blut sind. Dies geschieht mithilfe von Kohlendioxid, das bei der Gärung von Hefe und Zucker entsteht, und Milchsäure, die die menschliche Haut imitiert.
Mehr Insekten, weniger Mücken
«Das CO₂-Mosquitaire von BG ist einzigartig und wirksam, weil es mit CO₂ und Schweissgeruch den Menschen simuliert», sagt er. Die Geräte riechen und «atmen» wie Menschen, locken Mücken an und halten sie fest. In den ersten Wochen fingen die Fallen täglich Tausende von Mücken.
Ebenso effektiv ging es weiter: Im ersten Jahr verzeichnete das Resort einen Rückgang der Mückenpopulation um 98 Prozent. «Wir haben viele positive Kommentare von Stammgästen erhalten, die Jahr für Jahr wiederkommen und den Unterschied bemerkt haben», sagt Oines gegenüber «CNN». Ausserdem blühen die einheimischen Insekten auf den Malediven wieder auf, seit die Chemikalien nicht mehr eingesetzt werden.
Doch Soneva Fushi will nicht die einzige moskitofreie Urlaubsdestination bleiben. Mit Blick auf die Zukunft sagt der Soneva-Direktor: «Wir haben auch gesehen, dass andere Resorts diesem Beispiel folgen. Es wäre schön, wenn alle Malediven das tun könnten.» (gs)