Spartrend «Cash-Stuffing» erobert Tiktok
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Bar und in Umschlägen:Spartrend «Cash-Stuffing» erobert Tiktok

Ganz einfacher Trick
Diese Frau spart mit Couverts jeden Monat viel Geld

Mit einem einfachen Trick kann man ganz leicht sparen. Dafür braucht es nur ein paar Briefumschläge. Auf Tiktok ist das «Cash-Stuffing» bereits ein richtiger Trend und ist besonders bei jungen Menschen beliebt.
Publiziert: 15.04.2023 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2023 um 09:59 Uhr
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Auf Tiktok sind gerade viele Menschen von der Umschlag-Methode, auch «Cash-Stuffing» genannt, begeistert.
Foto: Keystone

Mit ein paar Umschlägen kann man richtig sparen – oder zumindest verhindern, dass das ganze Geld bereits am Anfang des Monats weg ist. Gerade in den USA ist die Umschlag-Methode, auch «Cash-Stuffing» genannt, beliebt und sorgt auf Tiktok für einen richtigen Hype.

Judia Griner (25) etwa hat vor zwei Jahren mit diesem Spar-Trick angefangen, als sie noch Studentin an einer Universität in Virginia war. «Ich musste mit meinem Geld irgendwie meine Studiengebühren zahlen und wollte nicht zu viele Schulden anhäufen», sagt die 25-Jährige zur Nachrichtenagentur AFP. Und Schulden sind schnell gemacht, wenn – wie in den USA durchaus üblich – alles per Kreditkarte bezahlt wird.

Früher habe sie keinen Überblick über ihre Finanzen gehabt, erzählt Griner. «Ich habe meine Karte durchgezogen und einfach gehofft, dass das Geld reicht.» Mittlerweile folgen ihr bei Tiktok mehr als 200'000 Menschen. Ähnlich ging es Jasmine Taylor (31). Beim Haushalten filmt sie sich seit Anfang 2021 – und hat mittlerweile mehr als 620'000 Follower auf Tiktok. Früher habe sie impulsartig eingekauft, um ihre Finanzen stand es schlecht, sagt Taylor.

«Habe gesehen, wie das Geld verschwand»

Beim Cash-Stuffing wird alles bar bezahlt. Das Monatsgehalt wird abgehoben und in beschriftete Umschläge gesteckt, die zu klar abgesteckten Budgets werden: etwa für laufende Kosten, Miete oder Einkäufe. Für jedes Budget gibt es ausserdem Sparziele.

Griner hat so umgerechnet rund 6700 Franken gespart, wie sie sagt. Ein Problem ihrer Generation sei «Konsumismus» und «übermässiges Geldausgeben». Mit der Umschlag-Methode habe sie aber gesehen, «wie ich mein Geld ausgab, wie es verschwand». Das habe ihr geholfen, ihre «Einkäufe zu bremsen».

Videos unter dem Hashtag #cashstuffing wurden auf Tiktok inzwischen 930 Millionen Mal angesehen. Das hat laut Priya Malani, Finanzberaterin für junge Berufstätige, auch mit der Wirtschaftslage in den USA zu tun. «Bei so vielen besorgniserregenden Nachrichten – Krypto-Crash, Marktrückgänge, drohende Rezession – ist es nur logisch, dass sich die Leute etwas mehr Kontrolle wünschen», sagt sie. Ein Geldschein in der Hand bringe da ein beruhigendes Gefühl.

Umschlag-Methode hat einen grossen Nachteil

Doch Jason Howell, Professor für Vermögensverwaltung an der American University, warnt: «2023 ist wahrscheinlich der schlechteste Zeitpunkt, um sein Geld bar im Haus zu haben». Denn dort werfe das Geld keine Zinsen ab – und durch die Inflation verliert es an Wert. Jasmine Taylor zahlt deshalb ihr angespartes Geld ab umgerechnet 900 Franken in die Bank ein.

Dass der Tiktok-Trend um die Umschlag-Methode ein Comeback des Bargeldes in den USA einläutet, bezweifeln Howell und Malani. In einer Studie des Pew Research Centers gaben vier von zehn US-Bürgern an, im vergangenen Jahr in einer typischen Woche überhaupt nicht mehr bar bezahlt zu haben.

Das Umschlag-System ist laut Judia Griner aber trotzdem «für Einsteiger die beste Methode, ihre Ausgaben im Blick zu behalten». Ihr selbst habe es geholfen, «Vertrauen in Geld zu entwickeln». (AFP/jmh)

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