Ein Wahllokal der argentinischen Stadt Villa Krause im Zentrum der Provinz San Juan wurde vergangenen Sonntag zum Schauplatz eines kuriosen Vorfalls. Eine Frau betrat eine Wahlkabine, um ihre Stimme abzugeben, und kam nie mehr heraus. Bis heute ist unklar, was mit der Wählerin passiert ist oder wo sie sich befindet. Das berichtet das argentinische Portal Infobae.
Auch zwei Tage später rätseln die Mitarbeitenden des Wahllokals über den Verbleib er Frau. «Wir waren alle hier. Es gab eine Schlange, und wir gaben einer Dame den Umschlag, um zu wählen. Wir haben gewartet, aber sie ist nicht herausgekommen», so die Leiterin des Wahllokals gegenüber dem Sender «Telesol».
Auch das Wählerverzeichnis war plötzlich weg
Nach einer gewissen Zeit wuchs die Besorgnis der anderen Wähler, dass die Frau zusammengebrochen war, und sie fingen an, nach ihr zu rufen – ohne Erfolg. Schliesslich hätten sie die Staatsanwälte gebeten, die Tür zu öffnen. «Doch es war niemand da.» Als wäre das Verschwinden der Frau nicht genug, mussten die Staatsanwälte dem Bericht zufolge auch feststellen, dass vom Wählerverzeichnis jegliche Spur fehlte.
Während manche auf den sozialen Medien die Geschichte für einen Scherz hielten, bestätigten weitere Zeuge den ungewöhnlichen Vorfall: «Ja, es ist wahr. Es war eine sehr alte Frau.»
Frau könnte für ihr Verschwinden gebüsst werden
Unfassbar: Falls die Frau ihre Stimme schlussendlich nicht abgeben konnte, könnte sie dafür bestraft werden.
So wird gemäss Artikel 125 der nationalen Verfassung gegen jeden Wähler über 18 und unter 70 Jahren, der seine Stimme nicht abgibt und sein Fernbleiben nicht innerhalb von 60 Tagen nach der jeweiligen Wahl beim nationalen Wahlrichter begründet, eine Geldstrafe von 50 bis 500 Dollar verhängt.
Das Verschwinden der älteren Dame ist laut Infobae jedoch nicht der einzige skurrile Vorfall, der sich an diesem Tag der Vorwahlen zugetragen hat. So sollen im Wahllokal 345 Wähler abgestimmt haben, in der entsprechenden Wahlurne seien aber nur 240 Umschläge gezählt worden.
In einem Wahllokal in Villa Lugano in Buenos Aires sei es an dem Tag zudem zu actionreichen Szenen gekommen. So sei ein Rentner (68) nach 20 Jahren der Polizei ins Netz gegangen und mitten im Wahllokal verhaftet worden.
Er soll Anfang 2003 versucht haben, seine Ex-Partnerin (61) zu töten und war seither jahrelang auf der Flucht – bis jetzt. (dzc)