Ein Durchsuchungsbeschluss, eine 700-Kilometer-Fahrt, eine Klage und eine Petition mit 43'000 Unterschriften: All das hat die kleine Cedar in Kalifornien ausgelöst. Die Ziege wurde von Polizisten gejagt und ist aktuell Thema einer Gerichtsverhandlung.
Alles begann mit der Auktion im Jahr 2022. Dabei wurde auch Cedar versteigert. Doch die Besitzerin, ein Mädchen (9) aus dem Örtchen Napa (USA), wollte das Tier nicht hergeben, wie der «Spiegel» schreibt. Denn: Ihre geliebte Ziege hätte geschlachtet werden sollen.
«Wenn Sie die Ziege nicht zurückbringen ...»
Ein Politiker hat genau zu diesem Zweck das Tier am Abend für 902 Dollar ersteigert. Selbst Jessica L.*, die Mutter der 9-Jährigen, war so erschüttert, dass sie beschloss, das Zieglein zu retten.
«Unsere Tochter hat im vergangenen Jahr drei ihrer Grosseltern verloren, und unsere Familie hat so viel Kummer erlebt, dass ich einfach den Gedanken an ihre wochenlange Trauer nach der Schlachtung nicht ertragen konnte», schrieb die Mutter an die Veranstalterin. Diese erwiderte kalt: «Wenn Sie die Ziege nicht zurückbringen, müssen die Behörden eingeschaltet werden.»
Dann wird es irre: Obwohl der Politiker damit einverstanden war, das Tier dem Mädchen zu überlassen, standen plötzlich zwei Beamte vor dem Haus, um das Tier mitzunehmen.
Laut dem Bericht sollen die Beamten rund 700 Kilometer gefahren sein, um Cedar einzufangen und zu ihrem neuen Besitzer zu bringen. Tatsächlich durchsuchten die Beamten das Haus und nahmen das Tier schliesslich mit.
«Gerechtigkeit für die geliebte Ziege»
Nun hat die Mutter eine Klage eingereicht. Auf 77 A4-Seiten ist der Fall dokumentiert, der Fall schlägt in den USA derzeit hohe Wellen. Inzwischen gibt es sogar eine Petition mit dem Namen «Gerechtigkeit für die geliebte Ziege» mit tausenden Unterschriften.
Was mit der Ziege passiert ist, weiss zurzeit weder L. noch ihre Anwältin. Ihr Verdacht: Die Polizisten haben die Ziege auf ein Grillfest genommen. (lia)
* Name bekannt