Mehr als eine Woche war es still um Kellyanne Conway. Eine ungewöhnlich lange Abwesenheit – es kursierten bereits Gerüchte, US-Präsident Trump habe seiner Beraterin einen Maulkorb verpasst (BLICK berichtete). Nun liess sich Conway wieder blicken: Auf einer Konferenz von konservativen Aktivisten.
Trump hat dem Konservatismus in den USA nach Conways Überzeugung neues Leben eingehaucht. «Vor ihm war die Bewegung sklerotisch und staubig«, sagte Conway am Donnerstag auf der CPAC-Konferenz.
Trump wird am Freitag bei dem Treffen in Washington sprechen. Das CPAC-Treffen gilt Konservativen in den USA als ein erster Test, wie ernst Trump es mit seinen Werten und Überzeugungen meint.
«Acht Jahre sind eine lange Zeit»
Conway sagte, Trump interessiere sich nicht für Kategorien wie Macht, Prestige oder Geld. «Er hatte das alles schon. Das ist sehr befreiend», sagte sie. Conway geht von acht Jahren Präsidentschaft Trumps aus. «Acht Jahre sind eine lange Zeit. Behaltet Euch diese Perspektive."
Im vergangenen Jahr war der Kongress noch deutlich auf Distanz zum damaligen Präsidentschaftskandidaten Trump gegangen. Dieses Jahr ist die Agenda auf den US-Präsidenten zugeschnitten. Das Programm spiegelt seine Politik wider.
In den vergangenen Jahren nahmen am Kongress auch gemässigtere Flügel der Republikanischen Partei teil. Dieses Jahr sind nationalistische und rechtskonservative Kräfte sehr stark vertreten.
Gerüchte um Maulkorb
Kellyanne Conway hatte eine Woche lang keine öffentlichen Auftritte. Gemäss Insidern aus dem Weissen Haus soll Donald Trump ihr eine Zwangspause verordnet haben. Ob ihr Auftauchen eine Reaktion auf die US-Medienberichte zu ihrem verschwinden ist, ist nicht bekannt.
Conway ist wiederholt in jedes erdenkliche Fettnäpfchen getreten (BLICK berichtete). Sie bezeichnete offensichtlich falsche Tatsachen als «alternative Fakten». Dann forderte sie die US-Bürger auf, Schmuck von Trump-Tochter Ivanka zu kaufen.
Conways Glaubwürdigkeit ist angeschlagen: Rund um den Rücktritt von Michael Flynn verursachte sie ein Kommunikations-Chaos. Sie erklärte der Presse, Flynn geniesse – trotz seiner engen Russland-Kontakte – das volle Vertrauen des US-Präsidenten.
Wenige Stunden später trat Flynn zurück. Conway sagte ausserdem, Flynn habe seinen Rücktritt angeboten – obwohl diese Forderung laut Trump-Sprecher Spicer ausdrücklich vom Präsidenten gekommen sei. (stj/SDA)