Im malerischen Schwarzwald, genauer im 400-Einwohner-Dorf Ibach, gibt es keinen Handyempfang. Ein Zustand, der sich ändern soll, doch nicht alle sind begeistert. Die Gemeinde, bekannt als weisser Fleck auf der Mobilfunkkarte, kämpft gegen den langsamen Ausbau des Netzes. Quasi am Ortseingang verschwindet das Internet – und kurz darauf auch das Telefonnetz. Warum dem so ist, berichtet der «Südkurier».
Einige Einwohner, die unter Elektrohypersensibilität leiden, zogen genau aus diesem Grund hierher. Die Zuzügler setzen sich am meisten für die funkfreie Zone ein. «Ich bin hier in den Schwarzwald gezogen, um eine funkfreie Wohnmöglichkeit zu finden, damit es mir besser geht», sagt etwa eine Zugezogene. Ein Haus wurde kürzlich nur deshalb verkauft, weil es kein Funknetz gibt, erzählt derweil Gemeindepräsident Helmut Kaiser.
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Er steckt im Zwiespalt: Einerseits will er sensible Bürger unterstützen, andererseits kann er den Empfang nicht für alle blockieren. «Wir können ja nicht allen Bürgern zumuten, keinen Empfang zu haben, nur weil eine kleine Ecke das nicht will», sagt er.
Bürgermeister sucht Lösungen
Die Diskussion in Ibach spiegelt ein Dilemma wider, das nicht nur bei unseren Nachbarn diskutiert wird. Hierzulande gibt es mit Mednis sogar ein medizinisches Beratungsnetz für Menschen, die auf Funkstrahlung sensibel reagieren. Wie viel Rücksicht kann also auf individuelle Bedürfnisse genommen werden?
Willi Max vom Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder beim deutschen Bundesamt für Strahlenschutz erklärt, dass elektromagnetische Felder schon lange untersucht werden. In Experimenten werden Menschen einem hochfrequenten Feld ausgesetzt oder nicht. Anschliessend müssen die Probanden sagen, ob sie eine Strahlung gespürt haben. «Seit Jahren können wir sehen: Die Versuchsteilnehmer sind dabei nicht besser als der Zufall», sagt Max über die Forschung zu EHS. Trotzdem bleibt die Überzeugung der Betroffenen oft bestehen.
Oftmals stellt sich heraus: Realität ist komplex. Landwirte und Waldarbeiter benötigen digitale Hilfsmittel, und Touristen wollen per Internet ihre Routen planen. Der Gemeindepräsident denkt jetzt über Modelle nach, die den Ort ohne Empfang attraktiv machen könnten, etwa für Digital Detox.
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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