Nach seiner Abwahl als US-Präsident kommts für Donald Trump (74) knüppeldick. Denn bei den Ermittlungen wegen Steuer-, Bank- und Versicherungsbetrugs wird die New Yorker Staatsanwaltschaft mit aller Härte gegen ihn vorgehen.
Es deutet einiges darauf hin, dass die Ermittler Trumps Unternehmen wie eine Mafia-Organisation behandeln werden. Wenn das Gericht darauf einsteigt, drohen Trump zwischen einem und 25 Jahren Gefängnis. Trump streitet alle Vorwürfe ab.
Bei den Ermittlungen gegen die Trump Organisation kommt Staatsanwalt Cyrus Vance (66) ein Gesetz zu Hilfe, das in den 1970er-Jahren eingeführt worden war, um die Mafia-Clans im Big Apple zu bekämpfen. Das New Yorker Gesetz hat als Basis das bekannte US-Bundesgesetz, den Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (Rico).
Mafiajäger ermittelt gegen Trump
Die New Yorker Variante des Bundesgesetzes ist als «Little Rico» bekannt. Sie ermöglicht es der Staatsanwaltschaft, eine Organisation als kriminelle Einheit zu behandeln, wenn dieser mindestens drei voneinander unabhängige Straftaten unterstellt werden.
Dass sich die Staatsanwaltschaft bei der Anklage auf dieses Gesetz stützen könnte, zeigt den Beizug von Mark Pomerantz (70). Er gilt als Experte für die Strafverfolgung von Wirtschaftskriminellen und Mafiabossen.
Zudem sagte der langjährige Strafverteidiger Robert Anello auf Politico über eine mögliche Anwendung von «Little Rico» gegen Trump: «Ich bin mir ganz sicher, dass sie darüber nachdenken.»
Trumps Verbindungen zur Mafia
Der ehemalige Immobilienmakler Trump hat mehrere Verbindungen zu Mafia-Bossen, die zum Teil Jahrzehnte zurückreichen. Laut Politico soll er schon beim Bau des Trump-Towers in New York eng mit der Mafia zusammengearbeitet haben.
Auch bei weiteren Bauprojekten wie den Apartments im Trump Plaza Building soll der damals junge Trump günstig Beton über Firmen gekauft haben, die in Mafia-Hand waren. Eine weitere Verbindung dürfte der inzwischen verstorbene Anwalt Roy Cohn (†59) gewesen sein, der mit Mafiabossen kooperiert hatte. Trump und Cohn arbeiteten jahrelang zusammen.
Die Ermittler hoffen, dass ihnen Mitglieder und enge Vertraute der Familie Trump mit belastenden Aussagen Unterstützung leisten. Bereits haben sich einige auf die Seite der Staatsanwaltschaft gestellt. Das zeigt: Selbst in der eigenen Familie hat der ehemalige US-Präsident nicht nur Freunde. (gf)