Für Strassenblockaden verwendet
Autovermieter sperren Aktivisten der «Letzten Generation»

Aktivistinnen und Aktivisten der «Letzten Generation» haben schon mehrfach Mietautos für ihre Strassenblockaden verwendet. Dagegen gehen die Leihwagen-Anbieter nun vor.
Publiziert: 24.05.2023 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2023 um 16:39 Uhr
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Die Klimaaktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation klebten sich am Auffahrtsdonnerstag unter zwei Mietwagen.
Foto: Twitter / Letzte Generation
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Melissa MüllerRedaktorin News

Immer wieder blockieren in Deutschland Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Organisation «Letzte Generation» die Strassen. Darüber ärgern sich nicht nur viele Autofahrerinnen und Autofahrer, sondern auch zahlreiche Leihwagen-Anbieter.

Denn seit neuestem kleben sie sich nicht nur an Strassen, sondern auch an gemietete Autos, da dies eine Räumung erschwert. Beispielsweise am Auffahrtsdonnerstag. Da klebten sich mehrere Aktivisten unter zwei Mietautos. Die Polizei musste mit dem Kran anrücken, um sie zu lösen.

Autoverleiher ziehen Konsequenz

Nun reagieren die betroffenen Carsharing-Anbieter Miles, Share Now und Sixt. Eine Mediensprecherin von Miles sagt zu Blick, dass keinerlei Kooperation oder Partnerschaft mit den Protestierenden bestehe. Alle Personen, die die Mietautos für Blockadeaktionen verwendeten, seien gesperrt worden.

Auch für allfällige Schäden sowie Reinigungskosten muss die Letzte Generation aufkommen: «Aktivist:innen, die sich mutwilliger Sachbeschädigung schuldig machen, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen – dazu zählt die Haftung für die entstandenen Kosten der Sachbeschädigung», sagt die Sprecherin. Die Höhe der Kosten sei noch unklar.

Share Now distanziert sich ebenfalls von der Organisation und gibt bekannt, dass sich in Berlin am Montag mehrere Aktivistinnen und Aktivisten an vier Fahrzeugen des Anbieters festklebten. Ein Mediensprecher sagt: «Aktuell ist es uns noch nicht möglich, eine detaillierte Auskunft darüber zu geben, welche Schäden im Rahmen der Protestaktionen entstanden sind. Auch der finanzielle Schaden ist noch unklar.» Die Fahrzeuge werden momentan begutachtet.

Der Autovermieter Sixt hat sich gegenüber Blick nicht geäussert, doch «Focus» berichtet, dass auch dort die Benutzerkonten der Aktivistinnen und Aktivisten gesperrt wurden.

Klebeaktionen sind Mittel zum Zweck

Michael Pfundstein, Pressesprecher der Letzten Generation, versteht, wieso Autofahrerinnen und Autofahrer sowie Autovermieter sich über die Aktionen beklagen. Dennoch sagt er, es gehe nicht darum, diese zu bestrafen oder Sachschaden zu verursachen. Stattdessen soll durch die Aktionen Druck auf die Regierung ausgeübt werden, wie er gegenüber Blick erklärt. Denn friedliche Proteste sowie Gespräche mit Politikerinnen und Politikern hätten bislang keine Wirkung gezeigt.

Wieso bei den Klebeaktionen Mietwagen verwendet wurden, erklärt er nicht. Er sagt: «Wir sprechen lieber darüber, warum wir protestieren.»

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