Für brutale Messer-Attacke
Erster Mensch mit Schweineherz sass im Knast

Dave Benett ist der erste Mensch, dem erfolgreich ein Schweineherz eingesetzt wurde. Weltweit berichteten die Medien über die medizinische Sensation. Jetzt zeigt sich, der Patient sass für eine brutale Messer-Attacke im Knast.
Publiziert: 14.01.2022 um 11:02 Uhr
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Dave Benett (r.), der erste Mensch mit einem Schweineherz, hat eine kriminelle Vergangenheit.
Foto: DUKAS

Dass Dave Bennett noch lebt, ist eine Sensation. In seiner Brust schlägt ein Schweineherz. Einem Ärzte-Team gelang zum ersten Mal weltweit die Transplantation. Es war das erste Mal, dass erfolgreich – und lebensverlängernd – ein Schweineherz eingesetzt wurde.

Nun wurde bekannt: Dave Bennett hat eine dunkle Vergangenheit. Der Amerikaner sass zehn Jahre im Gefängnis. Er wurde für eine brutale Messer-Attacke verurteilt, wie die «Washington Post» berichtet.

Sein Opfer: der damals 22-jährige Edward Shumaker. Sieben Mal stach Benett auf ihn ein. Mit üblen Folgen. Shumaker wurde teilweise gelähmt, musste danach im Rollstuhl sitzen. Sein Leben war geprägt von medizinischen Komplikationen, bis er 2007 kurz vor seinem 41. Geburtstag an den Folgen eines Schlaganfalls starb.

Schwester von Opfer ist schockiert

Der Angriff ereignete sich am 30 April 1988. Das Opfer Shumaker habe in einer Bar mit Benett's Frau gesprochen, worauf dieser aus Eifersucht ausgerastet sei und Shumaker mehrmals in den Rücken stach. Benett wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und musste eine Entschädigung von knapp 30'000 Dollar bezahlen.

Die Enthüllungen über die kriminelle Vergangenheit von Bennet, haben in den USA eine Debatte über die Selektion von Transplatationspatienten ausgelöst. Leslie Shumaker Downey, die Schwester des verstorbenen Opfers, zeigt sich in der «Seattle Times» schockiert über die Wahl des Patienten: «Nachdem Benett aus dem Gefängnis kam, lebte er ein gutes Leben. Jetzt bekommt er sogar eine zweite Chance mit einem neuen Herz – ich wünschte mir aber, das Herz wäre an einen würdigen Empfänger gegangen».

Ärzte verteidigen die Wahl des Patienten

Derzeit stehen mehr als 100'000 Amerikaner auf der nationalen Warteliste für eine Organtransplantation. Jeden Tag sterben 17 Patienten, weil sie kein neues Organ bekommen konnte.

Die Verantwortlichen des University of Maryland Medical Center erklären gegenüber der «Seattle Post», dass die Vergangenheit eines Patienten nicht entscheidend sei für aktuelle Eingriffe. Ärzte seien verpflichtet, die medizinische Versorgung aller Patienten sicherzustellen: «Es ist die einzige Pflicht jeder medizinischen Einrichtung, allen Patienten, die zur Tür hineinlaufen, lebensrettende Pflege zur Verfügung zu stellen.»

Es sei zu dem nicht die Aufgabe der Ärzte, das Leben eines Patienten moralisch zu bewerten. Aktuell beobachten die Verantwortlichen der Universität Maryland wie Benetts Körper das genmanipulierte Schweineherz annimmt. (rsp)

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