Hörverlust besonders im Alter wird oftmals nicht ernst genommen. Wie Akustik Schweiz auf ihrer Homepage schreibt, leiden über 900'000 Schweizerinnen und Schweizer an Hörproblemen. Die Ursache dafür können vielseitig sein: lärmbedingt, altersbedingt, erblich bedingt, verstopfte Hörgänge oder Suchtmittel.
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Meistens ist Hörverlust ab 60 Jahren normal, wie das Hörzentrum Schweiz berichtet. Die meisten Hörprobleme können weder mit Medikamenten noch operativ behandelt werden. Oft hilft jedoch ein Hörgerät. Wie eine Fachärztin der deutschen «Alzheimer Forschung Initiative» aufzeigt, sollten die Anzeichen von Gehörverlust nicht einfach auf die leichte Schulter genommen werden.
Hörverlust kann zu Alzheimer führen
«Schwerhörigkeit ist der wichtigste Alzheimer-Risikofaktor im mittleren Lebensalter. Tritt sie bei 45- bis 65-Jährigen auf und bleibt unbehandelt, ist das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung im Alter deutlich erhöht», wie Dr. Linda Thienpont, Leiterin der Wissenschaft der gemeinnützigen «Alzheimer Forschung Initiative», erklärt. Mit dem Gehörverlust kommt oftmals dazu, dass die Menschen weniger akustische Reize verarbeiten.
Dies hat zur Folge, dass sich die Betroffenen aus Gesprächen zurückziehen. Sie können nicht mehr richtig in einer Unterhaltung folgen und werden schnell müde, wie Thienpont erklärt. Somit sei das Gehirn weniger gefordert und die Leistungsfähigkeit nehme ab. «Damit erhöht sich das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.»
Weitere Vorgehensweisen gegen Alzheimer
Je nach Ursache für den Hörverlust sollten die Auslöser angegangen werden. «Ab Mitte 50 kann das Hörvermögen durch altersbedingten Verschleiss schlechter werden. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern das Gehör regelmässig von einer Fachärztin oder einem Facharzt untersuchen lassen.»
Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, kann man aber auch noch mit anderen Vorgehensweisen minimieren. Sport und Bewegung trägt sogar zu einer Reduktion des Risikos um 50 Prozent bei. Zudem soll laut einem Ländervergleich auch Licht und Sonne einen positiven Aspekt im Kampf gegen die Krankheit aufweisen. Zudem kann man mit der Ernährung ebenfalls einiges beeinflussen: Kurkuma, Omega-3-Fettsäuren und Kokosnuss-Öl sollen genauso hilfreich sein. (mgf)