Finden und eliminieren
Tschetschenen sollen Jagd auf Russen-Deserteure machen

Putins tschetschenische Kämpfer wurden in die Ukraine geschickt, um dort hochrangige Politiker zu töten. Laut dem ukrainischen Nachrichtendienst sollen sie nun einen weiteren Auftrag haben: Russische Deserteure finden und eliminieren.
Publiziert: 14.03.2022 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2022 um 15:48 Uhr
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Tschetschenische Kämpfer wurden in die Ukraine geschickt, um dort hochrangige Politiker zu töten.
Foto: keystone-sda.ch

Ihr Ruf eilt den tschetschenischen Kämpfern voraus: Sie sollen besonders brutal und gnadenlos sein. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) sind sie treu ergeben. Vor rund zwei Wochen haben die ersten Kampfverbände die Ukraine erreicht. Dort sollen sie Jagd auf hochrangige ukrainische Politiker machen. Ihr wichtigstes Ziel ist Präsident Wolodimir Selenski (44).

Die tschetschenischen Kämpfer machen Jagd auf Selenski
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Putins «Bluthunde»:Die tschetschenischen Kämpfer machen Jagd auf Selenski

Wie der ukrainische Geheimdienst berichtet, sollen die Tschetschenen nun einen weiteren Auftrag erhalten haben. Russische Deserteure töten. Der Geheimdienst bezeichnet sie deshalb offenbar als Zagradotryady. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs waren das Männer in der Roten Armee, die unmittelbar hinter den Kampftruppen an der Front positioniert waren. Wer versuchte zu fliehen, wurde von ihnen erschossen.

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«Euer Ende steht bevor»

Wie der «Spiegel» berichtet, soll inzwischen auch Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow (45) höchstpersönlich in die Ukraine gereist sein. Wie er in seinem Telegram-Kanal in der Nacht auf Montag schrieb, befindet er sich angeblich in Hostomel, nahe der Hauptstadt Kiew. Der Flughafen der Ortschaft ist seit Kriegsbeginn stark umkämpft.

In einem weiteren Post drohte der tschetschenische Machthaber der Führung in Kiew mit der Vernichtung: «Oh, lange habt ihr nicht mehr. Besser, ihr ergebt euch und stellt euch neben uns, wie ich schon mehrmals vorgeschlagen habe, oder euer Ende steht bevor.»

Putins «Bluthund»

Der Präsident der autonomen Republik Tschetschenien gilt als enger Vertrauter Putins und wird auch als dessen «Bluthund» bezeichnet. Kadyrows Vater kämpfte im ersten Tschetschenien-Krieg noch gegen Russland, wechselte danach aber die Seiten. Zur Belohnung erhielt er später die Führung über die autonome Republik. 2004 kam er bei einem Terroranschlag ums Leben.

Danach wurde Ramsan Kadyrow dank Putin zum Präsidenten ernannt und herrscht seither mit eiserner Faust in der Region. Seinem Gönner steht Kadyrow nun treu zur Seite. In einem Interview mit dem Radiosender Swoboda sagte er einmal: «Putin ist mein Idol. Ich liebe ihn. Ich achte ihn. Ich gebe mein Leben für ihn.» (bra)

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