Filmemacher Alex Holder begleitete Ex-Präsidenten kurz vor dem Kapitolsturm
Werden seine Aufnahmen für Trump zum Verhängnis?

Der Filmemacher Alex Holder hatte gegen Ende von Donald Trumps Präsidentschaft exklusiven Zugang zum Weissen Haus. Seine Aufnahmen könnten den Ex-Präsidenten jetzt in Schwierigkeiten bringen.
Publiziert: 01.07.2022 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2022 um 16:32 Uhr
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Der britische Filmemacher Alex Holder hatte in den Monaten vor und nach der Wahl 2020 exklusiven Zugang zum Weissen Haus.
Foto: Twitter

Seit seiner Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl im November 2020 wiederholt Donald Trump (76) bei jeder Gelegenheit das Märchen seiner gestohlenen Wahl.

Für den britischen Filmemacher Alex Holder ist klar: Trump lebt in einer anderen Realität. Holder gehört aber nicht zu jener Sorte Kritiker, die den Ex-Präsidenten aus der Ferne abstempeln. Der Filmemacher konnte sich persönlich ein Bild von Trump machen.

«Er wird seine Fehler niemals zugeben»

In den Monaten vor und nach der Wahl 2020 erhielt Holder nämlich exklusiven Zugang zum Weissen Haus und führte dabei unzählige Interviews mit Trump und seinen drei Kindern Ivanka (40), Donald Jr. (44) und Eric (38). Über 100 Stunden Filmmaterial hat Holder so zusammenbekommen. In den kommenden Wochen werden die Aufnahmen als Dokumentarfilm auf der amerikanischen Streaming-Plattform Discovery+ veröffentlicht.

In einem Podcast, in dem er kürzlich zu Gast war, hat Holder nun über seine Zeit mit Trump im Weissen Haus gesprochen. Er liess kein gutes Haar am Ex-Präsidenten. «Donald Trump ist kein rationaler Akteur. Man kann sich mit ihm nicht auf die gleiche Weise unterhalten, wie mit den meisten anderen Menschen. Er lebt in einer anderen Realität».

Auch Trumps Lüge des Wahlbetrugs sei Holder völlig absurd vorgekommen. Doch das habe Trump nicht hören wollen. «Es gibt keine Möglichkeit, Donald Trump davon zu überzeugen, dass er sich irrt. Er wird niemals zugeben, dass er etwas falsch gemacht hat.» Er sei eine gefährliche Person, weil man mit ihm nicht vernünftig debattieren könne. «Er hat immer Recht, und es ist immer die Schuld der anderen.»

Aufnahmen könnten Trump in die Bredouille bringen

Besonders interessant ist, dass Holder auch Aufnahmen rund um die Geschehnisse des 6. Januar 2021 gemacht hat. An dem Tag stürmten Anhänger von Trump das Kapitol, um die förmliche Bestätigung des Sieges von Joe Biden (79) zu verhindern und Trump so eine weitere Amtszeit zu sichern. Das Vorhaben scheiterte.

Was in dieser Zeit aber im Weissen Haus ablief und welche Rolle Trump bei der ganzen Sache zuzuschreiben ist, wird derzeit von einer Untersuchungskommission im Kongress abgeklärt. Wie Holder im Podcast verriet, sei sich Trump aber bereits vor den Ereignissen sicher gewesen, dass es zu Gewalt kommen würde.

Für die Kommission erwiesen sich Holders Film-Aufnahmen als Glücksfall. In der Hoffnung, auf den Aufnahmen irgendwelche belastenden Aussagen von Trump oder seinen Kindern zu finden, haben sie Holder vergangene Woche vorgeladen. Allerdings ist über seine Aussage nichts bekannt, da sie hinter verschlossenen Türen stattgefunden hat. Ob seine Aufnahmen Trump also tatsächlich zum Verhängnis werden, wird sich noch zeigen. (ced)

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