Fallzahlen auf Sardinien steigen wieder dramatisch
Von der weissen Zone zum Corona-Hotspot

Ab Montag gelten nur noch in vier statt bisher neun Regionen Italiens die besonders strengen Corona-Sperren der Roten Zone. Auf Sardinien hingegen hat sich die Lage drastisch verschlechtert.
Publiziert: 12.04.2021 um 10:42 Uhr
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Menschen flanieren in der Stadt Olbia.
Foto: Getty Images

Anfang März war Sardinien noch die einzige Weisse Zone des Landes. Die Corona-Massnahmen wurden daher aufgehoben – Restaurants, Bars, Läden und Schulen durften wieder öffnen. Dann kam der Absturz: In den letzten zwei Wochen sind die Fallzahlen wieder massiv angestiegen.

Der R-Wert für Sardinien liegt jetzt bei 1,54. Das ist der höchste im ganzen Land. Wenn in einer Region in Italien der R-Wert über 1,25 steigt, wird diese als Rote Zone deklariert, wo die strengsten Corona-Regeln gelten. Dies ist bei Sardinien ab Montag der Fall.

Massnahmen zum Nachteil von Restaurants verändert

Im Gegensatz zu Sardinien können sechs italienische Regionen wegen verbesserter Corona-Zahlen die Rote Zone verlassen – darunter die wirtschaftsstarke Lombardei, das Piemont, die Emilia-Romagna und die Toskana. In der Roten Zone sind nur noch vier Regionen.

Das italienische Massnahmen-System kennt ursprünglich vier Abstufungen: weiss, gelb, orange, rot. Da es laut der Regierung in Rom bis zum 30. April jedoch keine Gelben Zonen mit moderaten Beschränkungen geben soll, dürfen die Restaurants in den betroffenen Regionen keine Besucher an Tischen bedienen. Nur Ausser-Haus-Verkauf ist erlaubt.

Demonstration in Rom angekündigt

Die Warnungen vor neuen Milliardenschäden in der Wirtschaft häufen sich, der Unmut steigt. Am Sonntag klagte der Landwirtschaftsverband Coldiretti, dass trotz der anstehenden Erleichterungen rund 360'000 Restaurants, Bars, Pizzerien und andere Lokale geschlossen blieben. Vielen in der Branche drohe wegen der Umsatzdelle in Milliardenhöhe von April die endgültige Schliessung.

Für Montagnachmittag kündigen Lokal-Betreiber und andere kleine Dienstleister eine Demonstration in Rom an. Ihr Motto: «Io apro» (Ich öffne). Die Organisatoren wollen nach eigenen Angaben Tausende von Menschen aus ganz Italien in die römische Innenstadt holen.

Die Polizei in der Hauptstadt verbietet ihnen allerdings Aufmärsche vor der Abgeordnetenkammer, wie die Zeitung «La Repubblica» schreibt. Dort kam es in der vergangenen Woche bei Demos zu Zusammenstössen mit Verletzten. (noo/SDA)

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