Die Corona-Massnahmen werden in Grossbrianntien ab Montag signifikant gelockert. Premierminister Boris Johnson (56) erweckt sogar Hoffnungen, dass sämtliche Einschränkungen per 21. Juni aufgehoben werden könnten.
Damit wäre der Corona-Albtraum auf der Insel Geschichte. Jedenfalls, wenn die Corona-Zahlen so wie in letzter Zeit tief bleiben. Ab Montag sind nun erstmals seit dem vergangenen Herbst wieder Treffen zweier Haushalte unter einem Dach möglich. Dafür gab es bisher nur wenige Ausnahmen, etwa bei Babysittern oder Personen in einer festen Beziehung.
«Vernünftige Umarmungen»
Mit der Lockerung werden auch One-Night-Stands wieder möglich, die aufgrund der Einschränkungen während der zweiten Corona-Welle verboten waren: Übernachtungsbesuche sind offiziell wieder erlaubt. Johnson ist mit seinen Formulierungen allerdings noch vorsichtig und gibt erstmal grünes Licht für «vernünftige Umarmungen» unter engen Freunden und Familienmitgliedern.
Auch Bars und Restaurants dürfen ab Montag ihre Gäste wieder in geschlossenen Räumen bedienen. Das Social Distancing indes bleibt im öffentlichen Bereich vorläufig noch bestehen.
Hitzige Debatte wegen indischer Variante
Der Premierminister zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass per 21. Juni auch das Social Distancing abgeschafft werden kann. Mit der Lockerung der Corona-Gefährdungsstufe und dem bekundeten Willen, weitere Öffnungsschritte in Angriff zu nehmen, hat Johnson jedoch auch eine hitzige Debatte ausgelöst: Wegen der Ausbreitung der indischen Corona-Variante in Grossbritannien fordern einige Experten langsamere Lockerungen.
Die Untervariante B.1617.2 dominiert inzwischen in fünf der sechs Gebiete, wo zuletzt der höchste Anstieg von Neuinfektionen registriert wurde, wie die Zeitung «The Telegraph» berichtet. Landesweit gebe es mehr als 1700 Fälle, das sind drei Mal mehr als der nationale Gesundheitsdienst (NHS) in der Vorwoche registrierte.
Auch Johnson zeigt sich «besorgt» darüber und will trotz optimistischer Grundstimmung nichts ausschliessen. Zur Debatte steht auch, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen per 21. Juni nach hinten zu verschieben oder einige Massnahmen auch über dieses Datum hinaus in Kraft zu lassen. (noo)