Ausgerechnet zur Sommerferienzeit sind auf Teneriffa mehrere Strände gesperrt. Der Grund: Fäkalienalarm! Betroffen sind etwa Abschnitte am Playa Jardín, Playa de Las Teresitas und Playa de Troya, wie verschiedene Medien berichten. Bereits seit Jahren kämpft die Kanareninsel immer wieder mit verunreinigten Strandabschnitten.
Die Abwassermengen, die auf Teneriffa ins Meer gekippt werden, stellen ein Gesundheitsrisiko für Menschen dar. Mit dem fäkalienbelasteten Abwasser gelangen Bakterien wie Escherichia coli (E. coli) an Strände. Die Bakterien können beim Menschen Durchfallerkrankungen verursachen. Aber auch Atemwegsinfektionen oder Infektionen der Ohren, Augen, Nasenhöhlen und Haut können sie auslösen.
Schlechte Abwasser-Infrastruktur auf Insel
Die Konzentration von E.-coli-Bakterien ist insbesondere am Playa Jardín im Norden der Insel kritisch. Gemäss der Gemeindeverwaltung hat sich die Qualität des Wassers in acht Jahren von «ausgezeichnet» zu «unzureichend» gewandelt. Seit Anfang Juli steht dort ein Schild mit dem Hinweis: «Badegewässer von unzureichender Qualität aufgrund von Abwasserkontamination.»
Teneriffa kämpft mit einer maroden Abwasserinfrastruktur. Gemäss Medienberichten sind viele Kläranlagen überlastet und Rohre veraltet. Die Mengen an Abwasser, die durch den steigenden Massentourismus entstehen, können sie gar nicht mehr bewältigen. Und ein Ausbau kostet Geld. Auch sollen gar nicht alle Häuser an die Kanalisation angeschlossen sein.
«Eine gesunde Umwelt zu haben, ist ein Recht!»
«Stoppt das Auskippen ins Meer», fordern mehrere Plakate von Anwohnern an betroffenen Stellen. Einer kommentiert in den sozialen Medien: «Eine gesunde Umwelt zu haben, ist ein Recht!»
In den vergangenen Jahren mussten immer wieder Badeverbote auf Teneriffa ausgesprochen werden – teils für mehrere Wochen. In dieser Saison bitter für Anwohner und Touristen: Das Verbot am Playa Jardín soll «auf unbestimmte Zeit» bestehen bleiben.