«Nach den zuletzt übermittelten Informationen haben sie den Kontrollpunkt Wassyliwka passiert und wir erwarten sie innerhalb der nächsten Stunde in der Stadt Enerhodar», wurde der Chef der Besatzungsverwaltung von Enerhodar, Alexander Wolga, von der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag zitiert.
IAEA-Route unter Beschuss
Zuvor gab es Berichte über Artilleriebeschuss der Stadt Enerhodar. IAEA-Chef Rafael Grossi hatte über die Risiken berichtet und in der nahen Grossstadt Saporischschja vor der Abfahrt versichert: «Wir werden nicht stoppen. Wir fahren jetzt los.»
Kiew warf dabei Russland sogar vor, gezielt die geplante Route der Expertengruppe zu beschiessen. Die russische Armee sprach hingegen von einer verhinderten ukrainischen Landungsoperation am Ufer des Flusses Dnipro unweit des Atomkraftwerks. Videos zeigten russische Kampfhubschrauber über der Kraftwerksstadt Enerhodar.
Dem ukrainischen Kraftwerksbetreiber Enerhoatom nach wurde infolge des Beschuss erneut eine Reservestromleitung beschädigt und der Reaktor fünf musste heruntergefahren werden.
Das Kraftwerk wurde kurz nach dem Beginn der russischen Invasion Anfang März besetzt. Mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt ist es das grösste Atomkraftwerk Europas. Vor dem Krieg arbeiteten mehr als 10'000 Menschen in dem AKW.
(SDA)