Auf einen Blick
- AfD erhält Millionenspende von mysteriösem Spender Horst Jan Winter
- Spender möglicherweise mit Büroartikel-Firma Böttcher AG verbunden
- Zweite Spende von 999'900 Euro folgt auf 1,5 Millionen Euro Rekordspende
Zuerst durfte sich die AfD vergangene Woche über eine Rekord-Spende in der Höhe von 1,5 Millionen Euro freuen, nur einige Tage später folgten weitere 999'900 Euro Spendengelder. Während klar ist, dass hinter der ersten Spende der Unternehmer Winfried Stöcker (78) steckt, bleibt der zweite Spender ein Mysterium.
Da Parteien in Deutschland per Gesetz dazu verpflichtet sind, die Identitäten ihrer Spender bei Spenden über 35'000 Euro öffentlich zu machen, gab die Bundesverwaltung den Namen des zweiten Spenders am Freitag bekannt. Wie mehrere deutsche Medien übereinstimmend berichten, soll es sich um einen Horst Jan Winter handeln.
Einfacher Bürger oder reicher Geschäftsmann?
Winter soll in Blankenhain im Bundesland Thüringen wohnhaft sein. Der Sender MDR besuchte den 6600-Seelen-Ort, ein Herr Winter war jedoch keinem bekannt.
An der angegebenen Adresse findet man zwar einen Briefkasten, auf dem «H. Winter» steht, direkte Nachbarn erklärten jedoch, ein solcher würde hier nicht wohnen. Die Gegend machte derweilen nicht den Eindruck, als würden sich dort Millionäre tummeln. Auch der Bürgermeister der Kleinstadt hat keine Kenntnis von dem Mann.
Wie der «Spiegel» berichtet, soll es sich bei der Adresse in Blankenhain um den Zweitwohnsitz eines Geschäftsmannes aus Jena handeln. Winter soll dort im Aufsichtsrat einer Firma namens Böttcher AG sitzen. Diese bietet Büroartikel, Elektronik und Werkzeuge an und vermeldete vor einigen Tagen einen Rekordumsatz von 900 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2024.
Firma-Chef lobt Weidel in den sozialen Medien
In den sozialen Medien teilt der Inhaber der Firma, Udo Böttcher, Videos und Bilder, die eine inhaltliche Nähe zur AfD zeigen. So nannte er Alice Weidel (45) «meine Kanzlerin» und betonte, eine wie sie sei «der Traum von Deutschland». Auch für Herbert Kickl (56), Chef der österreichischen rechtsextremen FPÖ, fand er lobende Worte.
Ob eine Verbindung zwischen dem Unternehmen und der Spende von Winter besteht, ist bisher unklar. Martina Renner, eine Bundestagsabgeordnete der Linken, fordert nun eine Prüfung der Spende. Sollte es sich um eine sogenannte Strohmannspende handeln, sollte also der tatsächliche Geldgeber verschleiert werden, könnte der AfD eine Strafzahlung in dreifacher Höhe der Spende drohen.