Der Vorfall ereignet sich am Mittwoch im Schwarzen Meer: Russische Kampfjets werfen Bomben in Richtung eines britischen Militärschiffs ab. Dies, nachdem zuvor Warnschüsse auf die HMS Defender abgegeben worden sind. So lautet die russische Version der militärischen Eskalation.
Die Briten widersprechen dieser Darstellung jedoch: Die Schüsse seien im Rahmen einer Schiessübung abgefeuert worden. Die Manöver seien zuvor in diesem Gebiet angekündigt worden – eine Warnung seitens der Russen habe es somit gar nie gegeben.
Jetzt hat Moskau ein Video nachgeliefert, das die russische Version der Geschichte bestätigen soll.
Interessante Tonaufnahmen
Die Aufnahmen scheinen ein Warnfeuer der russischen Küstenwache auf das britische Kriegsschiff zu zeigen. Bombenabwürfe aus der Luft sind darauf allerdings keine zu sehen.
Interessant ist der im Video aufgezeichnete Funkaustausch zwischen beiden Parteien: Zu hören ist nämlich, wie ein Besatzungsmitglied an Bord des britischen Kriegsschiffes sagt, dass sich die Defender auf einer neutralen Passage befände, wie «The Telegraph» schreibt.
«Ihre Aktionen sind unsicher, unprofessionell und gefährden unsere beiden Schiffe», funkt das britische Besatzungsmitglied weiter. «Grossbritannien hat laut den internationalen Regeln das Recht, diese Seepassage zu durchfahren.»
Grossbritannien hält an internationalem Recht fest
Als Antwort darauf entgegnet die russische Küstenwache: «Ändern sie bitte ihren Kurs und halten sie Abstand.» Weiter wird die britische Flotte dazu aufgefordert, sich von der Grenzlinie fernzuhalten. Sollte dies nicht geschehen, müsse mit Konsequenzen gerechnet werden. Im Hintergrund der Aufnahme schiesst eine Kanone in Richtung eines Schiffes am Horizont.
Das Video endet mit dem Funkspruch der Briten, die an ihrem Recht festhalten: «Wir werden weiterhin der international anerkannten Route folgen.» (une)