Es veränderte ihr Leben
US-Paar kaufte für 36'000 Dollar ein Haus in Frankreich

Als ein amerikanisches Paar einen Freund im französischen Dorf Cajarc besucht, verlieben sie sich in den Ort – und kaufen ein Haus für 36'000 Dollar. Mittlerweile leben sie seit über 20 Jahren in Frankreich und haben diese Entscheidung nie bereut.
Publiziert: 12.10.2023 um 18:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 20:42 Uhr
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Bei ihren Ferien in Cajarc verlieben sich die Amerikaner Robin Johnson und Jim Thaman in den Ort.
Foto: CNN

Romantische Häuser, historische Wassermühlen und der malerische Fluss – das idyllische Dorf Cajarc im Süden Frankreichs eroberte das Herz eines amerikanischen Paares im Sturm. Eigentlich wollten Robin Johnson und Jim Thaman nur ein paar Tage in dem Dorf bleiben, doch am Ende der Ferien kauften sie sich ein Haus.

«Der Ort hat uns gefunden», sagt Johnson zu CNN. Die Künstlerin und der Zimmermann besuchten 2001 einen Freund in Cajarc in der Region Okzitanien. Das Dorf gefiel ihnen aber so gut, dass sie beschlossen, teilweise in Frankreich zu leben. Noch vor ihrer Abreise fanden sie ein Haus für 36'000 Dollar – ein Schnäppchen.

Das Haus war bereits seit Jahren leergestanden und wurde seit den 70ern nicht mehr renoviert. Doch Johnson und Thaman sahen darin eine Menge Potenzial. «Wir mussten uns entscheiden: Wollen wir ein neues Auto? Oder ein Haus in Frankreich?», erzählt Johnson. Sie entschieden sich vor mehr als zwanzig Jahren für Letzteres.

Kaufvertrag auf Postkarte

Das Angebot machten sie dem Besitzer per Brief – und bekamen per Postkarte die Zusage. Sie diente als Kaufvertrag. Ein paar Monate später flogen die beiden zurück und regelten den Papierkram. «Alles verlief so reibungslos, wir hatten wirklich das Gefühl, dass es Schicksal ist», sagt die Künstlerin. 

Im April 2002 heirateten Johnson und Thaman noch in den USA. Danach widmeten sie sich ihrem zukünftigen Traumhaus in Frankreich. «Ich griff als Erstes zum Schlaghammer», berichtet der Zimmermann. Dann riss er die Wände der kleinen Zimmer ein. Sie renovierten das ganze Haus.

Johnson war von Anfang an begeistert: «Sogar den Müll hinauszubringen, hat Spass gemacht. Es war, als würde man ein Märchen leben.» Auch die anderen Dorfbewohner interessierten sich für die Amerikaner und begegneten ihnen mit Neugier. «Wir waren die ersten Ausländer, die in das Dorf zogen. Da wir aus Kalifornien kamen, wurden wir wie Rockstars empfangen», fährt er fort. Vor allem von den jüngeren Dorfbewohnern.

Kinder leben noch in Kalifornien

Mittlerweile hat das Ehepaar viele Freunde in Cajarc gefunden. «Die anderen Einwohner schätzen es, dass wir etwas mit dem Haus gemacht habe, das jahrelang verwahrloste», so der Amerikaner. Johnson und Thaman haben ein Langzeitvisum. Das heisst, sie dürfen nicht länger als 180 Tage in Frankreich sein. Also verbringen die beiden den Winter in Kalifornien bei ihren Kindern und den Sommer in Cajarc. Das Leben im Dorf lieben sie, es sei ganz unbeschwert. 

Eine Spülmaschine oder einen Trockner gibt es in dem Haus nicht. «Wir haben nicht viel Luxus. Wir fahren Velo, machen Dinnerpartys und schwimmen im Fluss», beschreibt die Amerikanerin ihren Alltag. Und: «Unser Leben hier ist super einfach und wir mögen es.» In den USA hingegen gehe es immer um Geld und Konsum. «Es fällt uns dort schwer, Beziehungen zu Menschen aufzubauen», so Johnson. 

Die Sprache sei noch immer eine Herausforderung, sagt Johnson. Obwohl das Paar seit zwanzig Jahren je ein halbes Jahr in Frankreich verbringt, fällt es ihnen nicht ganz einfach. Doch die Künstlerin ist zuversichtlich: «Das ist etwas, an dem ich weiter arbeiten kann. Es geht voran.» (jwg)

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