Die italienische Regierung hatte zuvor bereits eine Impfpflicht für Lehrer und Beschäftigte im Gesundheitsbereich eingeführt. Seit Oktober gilt zudem eine 3-G-Pflicht für alle Arbeitnehmer am Arbeitsplatz. Eine Verweigerung der Regelungen führt zur Suspendierung von der Arbeit ohne Bezahlung, aber nicht zur Entlassung.
Die Massnahmen, die am Mittwochabend vom Kabinett beschlossen wurden, hatten im Vorfeld innerhalb der Mehrparteien-Koalition von Premier Mario Draghi (74) zu Reibereien geführt.
Die Minister der rechtsgerichteten Lega distanzierten sich in einer Erklärung von der Impfpflicht für Über-50-Jährige und kritisierten, sie sei «ohne wissenschaftliche Grundlage, wenn man bedenke, dass die absolute Mehrheit der mit Covid ins Krankenhaus eingelieferten Personen weit über 60 Jahre alt ist». Schliesslich stimmten sie jedoch trotzdem für die Impfpflicht.
Zahl der Neuansteckungen auf Rekordhöhe
Italien wurde später als mehrere nordeuropäische Länder von der hochansteckenden Omikron-Variante heimgesucht, die Zahl der bestätigten Fälle ist in den vergangenen Wochen aber stetig gestiegen, so dass die Krankenhäuser und Intensivstationen zunehmend unter Druck geraten.
In den vergangenen zwei Wochen gab es durchschnittlich mehr als 150 Todesfälle pro Tag, mit 231 Todesfällen am Mittwoch und 259 am Dienstag. Am Mittwoch wurden 189'109 Neuinfektionen registriert, die höchste Zahl in Italien seit Beginn der Pandemie. (SDA/gin)